Ein würdiges Leben für alle im Alter

Auch im Norden: DGB startet Rentenkampagne

Der DGB-Bundesvorstand hat heute eine Kampagne zum Thema Rente beschlossen, die voraussichtlich im Spätsommer starten soll und auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Ziel ist, die Alterssicherung in Deutschland zu stärken und sozialen Abstieg und Armut im Alter zu verhindern. „Dreh und Angelpunkt ist die gesetzliche Rentenversicherung und damit das Rentenniveau. Der Sinkflug des gesetzlichen Rentenniveaus muss sofort gestoppt werden“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. „Langfristig muss das Rentenniveau deutlich erhöht werden. Dies ist für uns die Grundlage für eine gute Alterssicherung. Das gilt auch für jede betriebliche Rente, die auf dem Niveau der gesetzlichen Rente aufsetzt, um die Brücke zur Lebensstandardsicherung im Alter zu schlagen.“

Aus Sicht des DGB sind die Parteien gefordert, den früheren Konsens zu erneuern: „Wer jahrzehntelang gearbeitet und in die Rentenversicherung eingezahlt hat, muss im Alter auch eine Rente bekommen, von der er beziehungsweise sie in Würde leben kann. Darüber darf jetzt nicht nur geredet werden, sondern das muss auch praktisch in Angriff genommen werden“, sagte Buntenbach. Wenn das Rentenniveau weiterhin so sinke, wie vom Gesetzgeber bislang vorgesehen, würde dies künftig für Viele im Alter den sozialen Abstieg oder gar Altersarmut bedeuten.: „Deshalb muss als erstes das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung stabilisiert werden.“

DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn: „Diese Kampagne ist dringend notwendig, besonders hier im Norden. Leider werden immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Zukunft von ihren Rentenansprüchen nicht leben können, weil die Löhne gerade im Norden schon lange im Keller sind und die Arbeitgeber massenhaft tariflich gesicherte Beschäftigungsverhältnisse durch prekäre Arbeit ersetzen. Deshalb gehört das Thema Altersarmut auch auf die Tagesordnung der Regierungen und Landtage in Kiel, Schwerin und Hamburg.“

Die Kampagne nimmt auch und gerade die Interessen junger Menschen ernst. Ohne Kurswechsel sinkt das Rentenniveau immer weiter. Dies betrifft aber vor allem die heute noch Jungen, die ein stabiles und verlässliches Rentenniveau dann brauchen, wenn sie selbst einmal in Rente gehen. „Es ist auch eine Frage der Generationengerechtigkeit, jetzt gemeinsam mit allem Nachdruck gegenüber der Politik für einen Kurswechsel zu werben und für eine Rente zu streiten, mit der alle im Alter in Würde leben können“, sagte Buntenbach.
Die Fakten zur finanziellen Lage der Rentnerinnen und Rentner im Norden (Quelle: Rentenversicherungsbericht DRV Bund 2015):
• In Schleswig-Holstein beträgt die durchschnittliche Rente 1061 EUR für Männer und 524 EUR für Frauen.
• In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die durchschnittliche Rente 1037 EUR für Männer und 711 EUR für Frauen.
• In Hamburg beträgt die durchschnittliche Rente 1096 EUR für Männer und 639 EUR für Frauen.

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