Drogen statt Betreuung

Nach einer Studie der Universitäten Hamburg und Bremen werden in Hamburger Alten – und Pflegeheimen zu viele Psychopharmaka verabreicht.* Die GAL will die Studie im Sozialausschuss diskutieren. Ziel: Schnelle Abhilfe.

Heimbewohner werden mit angstlösenden Medikamenten, Schlafmitteln und Antidepressiva versorgt, selbst wenn dies nicht nötig ist. Über die Ergebnisse der Studie zeigt sich die sozialpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion Martina Gregersen entsetzt und beantragte daher, dass der Sozialausschuss sowie der Gesundheitsausschuss sich die Studie vorstellen lassen.

„Es kann nicht sein, dass Ärzte und Pflegepersonal durch gezielte Medikamentenvergabe versuchen, alte Menschen bequem zu machen!“ Einige der verabreichten Medikamente werden von Experten sogar als „freiheitsentziehende Maßnahmen“ bezeichnet, andere haben eine äußerst begrenzte Wirkung, dafür aber schwere Nebenwirkungen. „Statt sie mit teuren Medikamenten ruhig zu stellen wäre es anständiger und sinnvoller, die psychosoziale Betreuung der alten Menschen auszubauen“, so Gergersen.

(*Gabriele Meyer, Sascha Köpke: Mobilitätsrestriktionen in Alten- und Pflegeheimen: Eine multizentrische prospektive Beobachtungsstudie)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.