Doppelstockwagen: S-4-Initiative froh

Die S 4-Initiative begrüßt die Entscheidung der Bahn, ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 auch bei der Regionalbahn Hamburg – Ahrensburg – Bad Oldesloe, ehemals S 4 und heute Teil der R 10, moderne Doppelstockwagen einzusetzen.

„Diese modernen Fahrzeuge werden den Fahrgästen einen hohen Komfort bieten. Für sie ist dies eine gute Entscheidung“, meinen die Sprecher der S 4-Initiative, Ole Thorben Buschhüter und Jörg Sievers. Sie verweisen darauf, dass beim parallel verkehrenden Regionalexpress Hamburg-Lübeck die Fahrgastzahlen um 26 Prozent gestiegen sind, seitdem hier bereits moderne Doppelstockwagen verkehren. „Einen solchen Effekt wird es auch bei der Regionalbahn geben“, sind sich Buschhüter und Sievers sicher.

Derzeit sind hier immer noch alte „Silberlinge“, im Einsatz, die aus den 60er Jahren stammen und ursprünglich noch von Dampfloks gezogen wurden. Vor einigen Jahren wurden sie lediglich aufgehübscht. Sauberkeit, Geräuschpegel und Komfort lassen jedoch zu wünschen übrig. Mit dem Einsatz der neuen Fahrzeuge wird sich dies nun ändern.

Die S 4-Initiative erinnert jedoch daran, dass mit den Doppelstockwagen die Probleme dieser Strecke nicht gelöst werden. Die Tatsache, dass sich auf dieser nur zweigleisigen Strecke täglich rund 250 Güter-, Fern- und Nahverkehrszüge drängen, wird auch weiterhin zu Problemen und Einschränkungen vor allem im Nahverkehr nach Ahrensburg führen. Angesichts
der ausgeschöpften Leistungsfähigkeit der Strecke können auch die neuen Wagen nicht häufiger fahren als bisher.

Daran ändere selbst die Elektrifizierung der Strecke nichts, denn die zusätzlichen Kapazitäten, die sie mit sich bringt, werden laut Bahn für den zunehmenden Güterverkehr gebraucht. „Trotz Elektrifizierung und Doppelstockwagen wird es also bei dem unattraktiven 30-Minuten-Takt mit zusätzlichen Zügen in der Hauptverkehrszeit bleiben. Häufigere Verbindungen werden erst mit dem Bau eigener Gleise für eine S-Bahn möglich“, so Buschhüter und Sievers, die fordern, die Weichen hierfür jetzt zu stellen.

Eine Machbarkeitsstudie der S-Bahn Hamburg GmbH hatte 2002 ergeben: 210 Mio. Euro würde eine 17,3 km lange, größtenteils zweigleisige S-Bahn-Strecke von Hasselbrook nach Ahrensburg mit acht statt bislang vier Haltestellen kosten. Zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe soll die S-Bahn auf der dann elektrifizierten Fernbahnstrecke weiterfahren. Prognostiziert werden Fahrgastzuwächse von wenigstens 50 Prozent.

Der Anstoß muss jedoch von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein ausgehen. Bereits im Jahre 2003 hatte die Hamburgische Bürgerschaft deshalb den Senat aufgefordert, zusammen mit Schleswig-Holstein ein Konzept für den Bau einer S-Bahn-Strecke nach Bad
Oldesloe vorzulegen (Drucksache 17/3183). Doch dies ist bislang nicht geschehen. Zuletzt hatten im Herbst 2006 der Kreistag Stormarn und die Bezirksversammlung Wandsbek in einstimmigen und nahezu gleichlautenden Beschlüssen den S-Bahn-Bau gefordert.

Aus Sicht der S 4-Initiative könnte der S-Bahn-Bau in zwei Stufen realisiert werden: Zunächst müsste am Bahnhof Hasselbrook das Überwerfungsbauwerk zur Einfädelung in das S-Bahn-Netz gebaut werden. Von diesem Zeitpunkt an könnten auf der Strecke Hamburg – Ahrensburg – Bad Oldesloe bereits S-Bahn-Züge verkehren, die ab Hasselbrook auf dem Netz der S-Bahn über Jungfernstieg nach Altona und von dort z.B. weiter nach Elmshorn fahren.

Hierfür müssten moderne spurtstarke Zweisystem-S-Bahn-Triebwagen beschafft werden, wie sie ab Ende des Jahres auf der nach Stade verlängerten S 3 fahren werden. Im zweiten Schritt würden zwischen Hasselbrook und Ahrensburg für die S-Bahn zusätzliche Haltestellen und eigene Gleise gebaut werden, die erforderlich sind, damit die S-Bahn dann endlich im 20- bzw. 10-Minuten-Takt fahren kann. Die Zweisystem-S-Bahn-Triebwagen würden dann erst in
Ahrensburg-Gartenholz auf die Fernbahnstrecke wechseln und bis Bad Oldesloe weiterfahren.

Ein Gedanke zu „Doppelstockwagen: S-4-Initiative froh“

  1. Ganz recht, aber das Probleme ist die eine Brücke zwischen Rahlstedt und Ahrensburg nämlich, dort wurde es nicht beabsichtig Trassenfreihaltung für eine eventuelle S-Bahn-Verlängerun freigehalten wird, die DB hat einfach darauf losgebaut, obwohle es wirklich Schwachszinn ist.

    Die Fehmarn-Belt-Querungen kommt auf alle Fälle und jetz sollte man schon Vorleistungsschaffen bevor es zu spät besonders mit den Überwerfungsbauwerk am Bf. Hasselbrook schon begonnen werden!

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