Die Orangen des Präsidenten

Abbas Khider liest aus seinem Roman
„Die Orangen des Präsidenten“ (Nautilus)

Donnerstag, 09. Juni, 20.00 Uhr,
Literaturhaus, Schwanenwik 38

„Dies ist das richtige Buch zur richtigen Zeit! Jetzt, in den Tagen arabischer Demokratiebewegungen, erzählt uns der aus dem Irak stammende und auf Deutsch schreibende Schriftsteller Abbas Khider vom Leben in einer Diktatur …“ (BR Lesezeichen). Irak, 1989: Am Tag seiner Abiturprüfung unternimmt Mahdi mit seinem Kumpel einen Ausflug mit dem Auto. Was unbeschwert beginnt, endet tragisch, denn die beiden werden aufgrund eines falschen Verdachts verhaftet. Mahdi stehen zwei Jahre Gefängnisalltag bevor. Dieser ist geprägt von Hunger, Folter und Zynismus: Am Geburtstag Saddam Husseins wird den beiden Inhaftierten Amnestie in Aussicht gestellt, doch sie erhalten jeder als Geschenk nur eine Orange. Durch die schreckliche Zeit rettet sich Mahdi durch das Erzählen von Episoden aus seiner Kindheit, wie über seine Freundschaft zum Taubenzüchter Sami und dem Geschichtslehrer Razaq. Mahdi wird 1991 von Partisanen befreit und beschließt aus dem Irak zu fliehen.

„Was für ein tieftrauriges Buch, bei dem man über jede Seite glücklich ist. Das Traurige ist die Realität, von der es berichtet, und glücklich ist man über den, der diese Realität bis jetzt überlebt hat und ein künstlerisches Kleinod schuf“ (rbb).

Abbas Khider hat zwei Jahre ein irakisches Gefängnis erlebt. Nach dem Ende der Haft floh er und hielt sich als
illegaler Flüchtling in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Was hat ihn durch diese
schlimme Zeit gerettet? In einem Interview mit der taz sagte er: „Die unmittelbare und ungebremste Wucht, wenn man aus seinem Lebensentwurf gerissen wird, kann man nur ertragen, indem man sich den Umhang der
Hoffnung überstülpt.“

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam und veröffentlichte zunächst Lyrik. Für seinen Debütroman „Der falsche Inder“ (Nautilus) wurde er u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. 2009 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium.

Zurzeit lebt Abbas Khider in Berlin. Seit 2010 ist er Mitglied des P.E.N.

Jana Halamickova moderiert

Im Rahmen der literatur altonale 2011
Eintritt: Euro 7,-/erm. 4,-
Kartenreservierungen unter:
Telefon 227 92 03 /207 69 037 oder FAX an 229 15 01
oder Mailto: lit@lit-hamburg.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.