Die beste aller Welten

Irena Brežná liest aus „Die beste aller Welten“ (edition ebersbach)

Montag, 15. Juni, 20.00 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38

Schauplatz des ersten Romans der in der Slowakei geborenen Irena Brežná ist eine kleine Stadt im östlichen Europa Anfang der 60er Jahre. In „Die beste aller Welten“ (SWR-Bestenliste 2008) steht das Mädchen Jana im Mittelpunkt, auf die das offiziell beschworene sozialistische Heldenpathos eine große Anziehungskraft ausübt. Aber „im Kopf habe ich eine Trennwand errichtet. Es gibt zwei Welten und zwei Sprachen, und ich gehe täglich wie eine Doppelagentin hin und her“, so beschreibt Irena Brežná die Zerrissenheit des Kindes zwischen Elternhaus und Schule. Jana lernt, zwischen dem Vater, einem „bürgerlichen Element“, der schönen Mutter, die wegen ihrer Fluchtpläne im Gefängnis landet, und der Großmutter, an der die Zeit vorbeigegangen ist, eine eigene Welt zu erfinden, in dem sie die sozialistische Ideologie in eine Märchenwelt verwandelt, die nur in ihrem Kopf besteht, „eine konkrete Umdeutung in farbigen, plastischen, poetischen Bildern, voller skurriler und seltsamer Anekdoten aus der Aufbauphase des osteuropäischen Sozialismus …“(Südwestrundfunk). Brežnás Buch „ist keine simple Abrechnung mit dem real existierenden Sozialismus; der Roman erinnert auch an die Aufbruchsstimmung und an glückliche Momente … nicht zuletzt schildert er feinfühlig die Entwicklung eines Mädchens, das sich in einer schwierigen Situation durch seine Pubertät kämpft.“ „Irena Brežnás Roman ist ein lesens- und liebenswertes Buch, in dem es viel Schönes, Kluges und Menschliches zu entdecken gibt.“ (NZZ)

Irena Brežná, geb. 1950 in Bratislawa, lebt seit 1968 in der Schweiz, in die sie mit ihren Eltern emigrierte.Studium der Slawistik, Philosophie und Psychologie. Sie gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Publizistinnen, wenn es um Mittel- und Osteuropa geht. Für ihre zahlreichen Zeitschriftenartikel (u. a. für die NZZ, Basler Zeitung, WOZ, den Freitag, Merian, Frankfurter Rundschau, ZEIT-Magazin, Süddeutsche Zeitung u. a.) wurde sie zuletzt mit dem „Preis des Jahres des slowakischen Schriftstellerverbandes OSS ausgezeichnet, in 2002 mit dem Theodor-Wolff-Preis und zweimal mit dem Emma-Journalistinnenpreis. Seit 2007 schreibt sie regelmäßige Kulturkolumnen für die größte slowakische Tageszeitung SME. Ihr Bekenntnis zum Weltbürgertum, die Hoffnung auf transkulturelle Selbstverständlichkeit, ihre sinnliche und gleichsam analytische Sprache eröffnen neue Räume.

Jana Halamickova moderiert
Gefördert von Pro Helvetia

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