Die Älteren nicht auspressen – die Jungen ausbilden!

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) fordert die schleswig-holsteinischen Arbeitgeberverbände auf, die Arbeitsbedingungen in ihren Unternehmen deutlich zu humanisieren, die Ausbildung junger Menschen zu verstärken und keine unrealistischen Rentenpläne auf dem Rücken der älteren Arbeitnehmer zu schmieden.

„Fakt ist:

Die Mehrheit der Beschäftigten beklagt, dass sie sehr häufig oder oft gehetzt arbeiten und seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten muss.
Nur 42 Prozent der Beschäftigten gehen davon aus, dass sie unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zur Rente durchhalten werden.
Zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten insgesamt pro Woche länger, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart wurde.
Die Nachtarbeit hat deutlich zugenommen.
Jeder vierte Arbeitnehmer arbeitet regelmäßig am Wochenende.
Laut Ausbildungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit sind 1.562 Neubewerber in Schleswig-Holstein unversorgt, insgesamt sind mehr als 5.000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Nur noch jeder vierte unter 30-Jährige hat überhaupt eine unbefristete Vollzeitstelle.
Die Zunahme der Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen ist seit 15 Jahren die auffälligste Entwicklung beim Krankenstand.
Wenn jetzt die Arbeitgeber gegen die Rente ab 63 für Arbeitnehmer wettern, die 45 Jahre hart gearbeitet und in den Rentenkasse eingezahlt haben, dann ignorieren sie das Soziale in der Marktwirtschaft. Wer dem Fachkräftemangel begegnen will, muss nicht die Alten auspressen – er muss ausbilden, qualifizieren, faire Löhne und Arbeitsbedingungen bieten. Und die Arbeitgeber müssen sich auch nach ihrer Verantwortung für den Ausfall von Arbeitskräften fragen lassen“, sagte Uwe Polkaehn, der Vorsitzende des DGB Nord.

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