Zu den jüngsten Zahlen des „Ländermonitors Berufliche Bildung“ erklärt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord: „Diese Zahlen alarmieren: Die berufliche Bildung ist ein großes Thema für den Arbeits- und Wirtschaftsminister. Die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz befindet sich hier seit Monaten auf einem Höchststand. In keinem westdeutschen Bundesland gibt es so viele ausbildungsinteressierte Jugendliche, deren Verbleib „offen oder unklar“ ist (17,9 Prozent zu 14,6 Prozent im Bundesschnitt).
Seit 2008 sind im Norden fast 2000 Ausbildungsplätze verloren gegangen, der Anteil der erfolglosen Ausbildungsplatznachfragen stieg in Schleswig-Holstein trotz des Booms von 14 Prozent auf 17 Prozent, während er im Bundesschnitt von 17 auf 13 Prozent sank. Ausbildungsbereitschaft und –fähigkeit der Unternehmen im Norden müssen deutlich gesteigert werden, um endlich allen jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten – hier sind vor allem Kammern, Arbeitgeber und Landesregierung gefragt. Sonst wird der Fachkräftemangel in den schleswig-holsteinischen Unternehmen immer größer. Schleswig-Holstein benötigt mehr betriebliche Ausbildungsplätze in Zukunftsberufen und eine bessere Ausbildungsqualität, um so zu weniger Vertragslösungen und zu deutlich weniger Jugendlichen in Übergangsmaßnahmen zu kommen.“