DGB begrüßt „Jugendgarantie“ des Europäischen Rats

Der DGB hat mehr Anstrengungen im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa gefordert. DGB-Vize Ingrid Sehrbrock fordert einen „Marshallplan für Europa“.

„Wirtschaft und Politik müssen eine verlorene Generation
in Europa verhindern“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid
Sehrbrock am Mittwoch in Berlin.

Die vom europäischen Rat beschlossene Jugendgarantie sei ein erster und
wichtiger Schritt, um jungen Europäern eine berufliche Chance zu geben. „Der
DGB begrüßt ausdrücklich den Vorschlag, jungen Menschen in Form einer
Jugendgarantie marktunabhängig und verbindlich Angebote zu sichern, die zu
einem qualifizierenden Berufsabschluss oder einer Arbeitsstelle führen und
damit Perspektiven bieten“, sagte Ingrid Sehrbrock. „Unsere Jugend wird nur
dann Zugang zu guten Arbeitsplätzen haben, wenn in ihre Ausbildung investiert
wird. Politik und Wirtschaft sind nun gefordert.“

Die Jugendgarantie müsse von einer Wirtschaftspolitik begleitet werden, die
Abstand nimmt von einseitiger Sparpolitik und stattdessen auf ein langfristig
angelegtes Konjunktur-, Investitions- und Aufbauprogramm setzt. Der DGB habe
mit seinem Konzept des ‚Marshallplans für Europa‘ ein Gerüst für eine solche
Strategie aufgezeigt.

DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller warnte: „Die junge Generation
ist der Krisenverlierer. Denn fast jeder vierte junge Mensch in Europa unter
25 Jahre hat keine Arbeit. Verantwortungsvolle Politik sieht anders aus, ein
Kurswechsel muss her“, forderte Florian Haggenmiller.

Der DGB und die DGB-Jugend werden anlässlich der Aktionstage des Europäischen
Gewerkschaftsbundes auf einer Internationalen Jugendkonferenz am 18. März in
Berlin mit jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus ganz Europa
über die Lage der Jugend in der gegenwärtigen Krise diskutieren. Vertreter
der Gewerkschaftsjugend u.a. aus Spanien, Griechenland und Portugal werden
aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichten.

Die Zukunft Europas und die schwierige Situation junger Menschen wird auch im
Wahljahr 2013 ein wichtiges Thema sein: Am 16. März startet die
Gewerkschaftsjugend ihre Kampagne „Jugend macht Ansagen“ für bessere
Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen von jungen Menschen. Mit öffentlichen
Aktionen in mehreren deutschen Städten wird auf die Probleme und Belange
junger Menschen aufmerksam gemacht „Auch in Deutschland ist keineswegs alles
in Ordnung. So gibt es noch immer 1,39 Millionen Jugendliche zwischen 20 und
29 Jahren ohne Berufsabschluss“, sagte Florian Haggenmiller. „Wir müssen
alles dafür tun, damit auch sie eine neue Chance bekommen.“

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