Das Lese-Bilder-Buch der Frauenbewegung

„Man meint aber unter Menschenrechten nichts anderes als Männerrechte.“
Ein Zitat von Theodor Gottlieb von Hippel haben Rita Bake und Kirsten Heinsohn als Titel für ihr neues Buch zur Geschichte der Hamburger Frauenbewegung von den Anfängen bis Ende der 1960er Jahre gewählt.

„Man meint aber unter Menschenrechten nichts anderes als Männerrechte“ ist ab sofort im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, Dammtorwall 1, gegen eine Bereitstellungspauschale von 1,- Euro erhältlich.

Hamburg – Stadt des Handels und der Arbeiterbewegung – war auch ein bedeutendes Zentrum der Frauenbewegung. Im Stadtbild und in der Erinnerungskultur ist jedoch davon nicht mehr viel zu sehen. Ausnahmen sind z. B. die Medaillons von Emilie Wüstenfeld und Charlotte Paulsen auf der „Frauensäule“ in der Rathausdiele.

Doch wie begann diese Frauenbewegung? Wer waren die Pionierinnen und Pioniere? Wer unterstützte sie? Anhand eines roten Fadens, der das Buch auch optisch durchzieht, werden bis heute diskutierte und umkämpfte Fragen zur Gleichberechtigung der Geschlechter behandelt: Kinderbetreuung, Mädchen- und Frauenbildung, Eherecht, geschlechtergerechte Entlohnung, Schutz vor patriarchaler Gewalt, etc.

Nach wie vor sind Frauen im stärkeren Maße von Armut und Altersarmut bedroht als Männer, sind Kinder eine so genannte Armutsfalle für alleinerziehende Mütter. Nach wie vor entscheidet sich eine Vielzahl von Mädchen für Berufe, die als weniger qualifiziert als vergleichbare so genannte Männerberufe bewertet und deshalb geringer entlohnt werden.

Dieses Lese-Bilder-Buch, layoutet von Andrea Orth, eröffnet neue Perspektiven auf altbekannte Themen und auf Frauen, die diese mutig angegangen sind. Vielschichtige Quellen, wie Aufrufe, Flugblätter, Portraits, laden zum Stöbern ein und zeigen die Vielfalt und das packende Engagement dieser Frauenbewegten.

Gezeichnete Kommentare von Birgit Kiupel aus heutiger Sicht pointieren den roten Faden, der die Kontinuität der Forderungen nach einer selbstverständlichen gleichberechtigten Teilhabe der anderen Hälfte der Menschheit visualisiert. Der Königsberger Bürgermeister Theodor Gottlieb von Hippel, der Titelgeber dieses Buches, analysierte schon 1793 das Ungleichgewicht, das bis heute fortdauert.

„Frauen rufen Frauen! Auch Dich!“ hieß es auf der Gründungsversammlung des Hamburger Frauenrings im April 1946. Diesen Aufruf gilt es auch heute weiterzutragen.

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