CDU redet sich den Krankenhausverkauf schön

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat Versuche der CDU als „so durchsichtig wie peinlich“ bezeichnet, mit einer Studie über die Behandlungsqualität in Hamburger Krankenhäusern aus dem Jahr 2006 den Verkauf der Hamburger Krankenhäuser schönzureden.

„Als die Zahlen zur Pflegequalität erhoben wurden, gab es viele Probleme noch nicht, mit denen Patienten, Pflegekräfte und Ärzte heute zu tun haben“, sagte die SPD-Gesundheitspolitikerin Tanja Bestmann am Montag. Sie verwies auf die aktuellen Probleme im Zusammenhang mit dem Verkauf der Hamburger Krankenhäuser, insbesondere auf die Kündigungswelle nach der Übernahme der Kliniken durch den Asklepios-Konzern.

Zuvor hatte die Hamburgische Krankenhausgesellschaft gemeldet, die Behandlungsergebnisse in den Hamburger Krankenhäusern hätten sich im Jahr 2006 verbessert. So sei die Zahl der Wundinfektionen nach dem Einsetzen einer Hüftprothese von 1,2% (2005) auf 0,5% (2006) gesunken, hieß es mit Hinweis auf die Zahlen, die die Externe Qualitätssicherung EQS erhoben hat. Einen Rückgang gebe es auch bei der Zahl der Wundliegegeschwüre (Dekubitus): Sie sank von 1,0% (2005) auf 0,7% (2006).

„Als Ursache für die Verbesserung nennt die Hamburgische Krankenhausgesellschaft, dass die Kliniken inzwischen nach Leitlinien arbeiten, in denen Behandlungsabläufe nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen festgelegt werden. Von der Krankenhauspolitik des Hamburger Senats steht da nichts“, betonte Bestmann. Wenn die CDU in den Zahlen einen „eindrucksvollen Beleg“ dafür sehe, „dass die Privatisierung des LBK zu einer Verbesserung der Patientenversorgung beigetragen hat“, sei das ein weiterer Versuch, den Verkauf der Hamburger Krankenhäuser schön zu reden.

Sie befürchte, der Verkauf der Krankenhäuser werde zu einer Verschlechterung der Situation vor allem für Patienten und Pflegepersonal führen, sagte Bestmann. Sie verwies auf einen Bericht, nach dem mittlerweile 1973 Beschäftigte der Asklepios-Kliniken in Hamburg ihrem Arbeitgeber den Rücken kehren und ihr Rückkehrrecht zur Stadt Hamburg wahrnehmen wollen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.