Bomben behindern BID in Wandsbek

Die Neugestaltung der Gehwege am Wandsbeker Marktplatz zwischen Bezirksamt und Brauhausstraße, der so genannte Business Improvement District (BID) soll im Januar starten. Doch nun hat sich bei den privaten Initiatoren, den Eigentümern und Einzelhändlern, der Kampfmittelräumdienst gemeldet und verlangt, dass die Baumaßnahmen durchgehend von einer Spezialfirma überwacht werden. Die neuen Kosten in geschätzter Höhe von 100.000 Euro sollen allein von den Betreibern bezahlt werden.

Problematisch daran ist, dass das Finanzierungsvolumen des Projektes festgelegt ist und nicht mehr erhöht werden kann. Alle weiteren Kosten gehen also zu Lasten der Ausgestaltung der neuen Wege.

Der Bezirksabgeordnete und Regionalsprecher Rainer Schünemann meint: „ Für das BID mit einem festgelegten Volumen von 4 Millionen Euro wäre dies ein schwerer Schlag. Es ist nicht akzeptabel, dass die Stadt als Eigentümerin die plötzlichen Mehrkosten auf die privaten Initiatoren abwälzen will. Das würde die Qualität des gesamten Umbaus einschränken. Der Kampfmittelräumdienst war von Anfang an in die Planungen einbezogen worden. Doch nie war die Rede von den jetzigen Auflagen und darum sind sie auch nicht kalkuliert worden.“

Der Grund: die Gefährdungslage durch Blindgänger aus dem Bombenkrieg wird plötzlich nicht mehr als weiß, sondern als rot ausgewiesen. Und das bedeutet: Explosionsgefahr!

Wie die Verwaltung im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss mitteilte, ist der Fachbehörde selber nicht bekannt, warum es nach Jahrzehnten gerade jetzt, nach dem Start des BID, zu dieser Änderung kam.

Zwischen den Fachbehörden ist auch nicht geklärt, ob der gesamte Bereich um den Wandsbeker Marktplatz nun mehrere Meter tief umgepflügt werden muss.

Auf Vorschlag der SPD werden jetzt Vertreter der an der Diskussion beteiligten Fachbehörden in die nächste Ausschusssitzung eingeladen, um möglichst bald wieder Planungssicherheit für das BID Wandsbek herzustellen. „Bis dahin sehen sich die Initiatoren weiterhin von erheblichen Kostensteigerungen durch Pannen bei den Planungen der Behörden bedroht“, stellt der Wirtschaftssprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion André Schneider fest.

Eigentlich sollte der Baubeginn in Wandsbek längst erfolgt sein. Doch viele Wochen gingen verloren, weil das Bezirksamt Wandsbek die gesetzlich vorgeschrieben Auslegung der Bauplanungen nicht einen Monat, sondern nur vier Wochen durchführte.

Weitere Monate gingen verloren, als dem Bezirksamt plötzlich auffiel, dass die Ausschreibung für die Gehwegplatten europaweit erfolgen muss. Dies war der einzige Teil der Bauplanung, für den allein die Verwaltung verantwortlich war.

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