40.000 Metaller an der Küste im Warnstreik

Rund 40.000 Metaller legten heute teilweise ganztägig die Arbeit nieder und beteiligten sich an Warnstreiks und Aktionen der IG Metall. „Das war ein beeindruckendes Bild. Die Kolleginnen und Kollegen haben gezeigt, dass wir es ernst meinen. Jetzt müssen sich die Arbeitgeber bewegen und endlich ein Angebot vorlegen, das diesen Namen auch verdient, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute in Bremen.

Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, kritisierte das Angebot der Arbeitgeber: „Es ist unanständig, weil 2,1 Prozent noch unter der Preissteigerungsrate liegt und unsere Reallöhne senken würde“, sagte Huber auf der zentralen Kundgebung in Hamburg. Der Gewerkschafter bezeichnete das Angebot als eine „Kampfansage an die Beschäftigten“. Mit einer Reallohnsenkung mitten in einem Abschwung werde die Binnenkonjunktur abgewürgt. Das sei gerade angesichts der Finanzmarktkrise das falsche Zeichen.

Metropolregion Hamburg

An den Warnstreiks beteiligten sich im Großraum Hamburg mehr als 10.000 Beschäftigte. Bei der zentralen Kundgebung auf dem Spielbudenplatz in Hamburg-St. Pauli waren rund 8.000 Teilnehmer. Start des Demonstrationszuges war um 8 Uhr bei Blohm & Voss Shipyards mit 2.500 Teilnehmern, u.a. von Airbus, Daimler und Still. Von dort ging es durch den Alten Elbtunnel zum Spielbudenplatz. Mehr als 1.000 Teilnehmer kamen mit einem Autokorso aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg (z.B. Sterling Sihi Itzehoe, Feuerhand Hohenlockstedt, Hatlapa Uetersen). Weitere Autokolonnen mit insgesamt 120 Fahrzeugen kamen aus Bergedorf.

Bremen / Bremerhaven

Bereits in der Nacht ab 0 Uhr waren 1.700 Beschäftigte von der Daimler AG, Lear Corporation, Lloyd Dynamowerk für sechs- bis sieben Stunden im Warnstreik. Am Vormittag beteiligten sich rund 7.000 Kollegen an Warnstreiks. Bei Unternehmen wie der Daimler AG und Lear Corporation stand die Produktion still. Bei der zentralen Kundgebung auf dem Markplatz waren mehr als 4.000 Teilnehmer. Am Nachmittag folgen weitere Warnstreiks. In Bremerhaven beteiligten sich 1.000 Beschäftigte (u.a. der Lloydwerft, der SSW Shipyard) an den Warnstreiks und auch an der zentralen Kundgebung in der Innenstadt.

Schleswig-Holstein

Bei Grundfos in Wahlstedt beteiligten sich rund 100 Beschäftigte an einer Kundgebung. In Neumünster gab es einen Autokorso mit rund 60 Fahrzeugen von der Firma Danfoss zu GE. In beiden Betrieben stand die Produktion still. Insgesamt beteiligten sich in der Region 500 Beschäftigte an den Warnstreiks. In Rendsburg versammelten sich die 700 Streikenden (z.B. von der Krögerwerft Rendsburg, Sauer und Sohn Eckernförde und Sterling Sihi Tönning) zur Kundgebung auf dem Schiffbrückenplatz. In Lübeck gab es mehrere Demonstrationszüge. An den Warnstreiks nahmen dort insgesamt 1.100 Beschäftigte teil, u.a. von Dräger Medical, Dräger Safety und NML Baader. In Flensburg beteiligten sich 1.200 Beschäftigte u.a. von der Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) und Sauer Danfoss an den Warnstreiks. In Kiel haben sich mehr 3.000 Kollegen, u.a. von HDW, Caterpillar, Raytheon Anschütz und Vossloh, an Demonstrationen und Kundgebungen beteiligt.

Mecklenburg-Vorpommern

Bei der Kundgebung für die Nacht- und Frühschichten auf den Wadan Werften in Rostock-Warnemünde um 5 Uhr waren mehr als 400 Teilnehmer. In der Mittagszeit gab es in Warnemünde eine weitere Kundgebung, an der sich mehr als 400 Beschäftigte von Caterpillar und der Neptunwerft beteiligten. In Wismar waren die Beschäftigten von Wadan Yards und Schottel zu einer Kundgebung aufgerufen. Rund 700 Beschäftigte nahmen daran teil. Auf der Volkswerft Stralsund und auf der Peene-Werft Wolgast beteiligten sich insgesamt rund 1.500 Beschäftigte an den Warnstreiks.

Nordwestliches Niedersachsen

Bei den Nordseewerken Emden beteiligten sich am Vormittag mehr als 1.000 Beschäftigte an einer Kundgebung und einer Demonstration zur Autobahn. Auch die 30 Kollegen von MWA in Emden legten kurzzeitig die Arbeit nieder. In Leer-Papenburg beteiligten sich 3.000 Beschäftigte an einem Sternmarsch und einer Kundgebung. Darunter waren allein 2200 Beschäftigte der Meyer-Werft. In der Wesermarsch folgten 2.400 Kollegen dem Aufruf zum Streik, darunter allein 1.000 Beschäftigte von Airbus in Nordenham. Im Bereich der Verwaltungsstellen Oldenburg und Wilhelmshaven beteiligten sich 3.500 Beschäftigte an den Warnstreiks. Bei der Kundgebung in Rastede waren rund 1.000 Teilnehmer, u.a. von Airbus Varel und Brötje Heizung Rastede.

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