Inklusion in Hamburg kommt voran

Der Inklusionsanteil an Regelschulen in Hamburg ist im Schuljahr 2013/14 auf den höchsten Wert seit Inkrafttreten der UN- Behindertenrechtskonvention 2009 gestiegen: Über die Hälfte aller Kinder mit Förderbedarf (59,1 Prozent) besucht in Hamburg eine Regelschule (2008/09: 14,5 Prozent). Damit liegt Hamburg deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 31,4 Prozent. Gleichzeitig ist der Schüleranteil an Förderschulen deutlich gesunken. Mit diesen Zahlen schreibt Hamburg seine positive Entwicklung auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem fort. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor.

Während der Inklusionsanteil in den Hamburger Kitas bei 87,4 Prozent liegt (Bund 67 Pro- zent) und an Grundschulen 69,5 Prozent beträgt (Bund: 46,9 Prozent), besucht auch in der Sekundarstufe mit 56,3 Prozent die Mehrheit der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine Regelschule (Bund: 29,9 Prozent). Dabei gehen von den knapp 4.200 Förderschülern der Sekundarstufe rund 3 Prozent (Bund: 5,6 Prozent) auf ein Gymnasium. Inklusion findet in Hamburg im Sekundarbereich also hauptsächlich an Gesamtschulen statt.

Exklusionsquote sinkt weiter
Parallel zu den steigenden Inklusionsanteilen in Hamburg ist sinkt der Schüleranteil an Förderschulen. Zwischen den Schuljahren 2008/09 und 2013/14 hat sich die Exklusionsquote, die angibt, wie viele Schüler mit Förderbedarf eine Förderschule besuchen, von 4,9 auf 3,6 Prozent verringert. In Hamburg lernen damit deutlich weniger Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Förderschulen, als dies im bundesweiten Durchschnitt der Fall ist (4,7 Prozent). Allerdings wird gleichzeitig bei immer mehr Kindern ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt. Die Förderquote ist zwischen den Schuljahren 2008/09 und 2013/14 von 5,7 auf 8,8 Prozent geklettert (Bund: 6,8 Prozent).
Bei den Abschlüssen der Schüler an Förderschulen zählt Hamburg zu den Bundesländern, in denen mit 72,5 Prozent durchschnittlich viele Jugendliche die Förderschule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Der entsprechende Anteil liegt auf Bundesebene bei 71,3 Prozent.

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