Bald Sozialkaufhäuser in HH-Nord?

Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat auf Antrag der Fraktion der Nordabgeordneten und der SPD-Fraktion beschlossen, die Einrichtung sogenannter Sozialkaufhäuser zu diskutieren.

„Im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration soll ein Behördenvertreter über angebliche Pläne dazu berichten“, so Funda Gür, die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bezirksfraktion Hamburg-Nord. „Wir sehen, dass sich an diesem Angebot auch eine bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung widergespiegelt: „Dass es überhaupt Sozialkaufhäuser gibt, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die soziale Schere bei uns, in unserer
Stadt und in unserem Bezirk, immer weiter auseinander geht! Wir haben viele offene Fragen die dringend geklärt werden müssen.“

Bundesweit soll es nach Schätzungen etwa 250 solcher Sozialkaufhäuser in unterschiedlicher Trägerschaft geben. In Hamburg sind zwei im Bezirk Altona zu finden. Die Geschäfte sehen aus wie Second Hand Shops, allerdings darf nur ein klar ausgewiesener Personenkreis dort einkaufen. Dazu müssen die Kaufwilligen einen Berechtigungsschein vom Sozialamt, ARGE oder einer anderen für das Arbeitslosengeld II zuständigen Behörde vorweisen. Es ist fraglich, ob der Faktor der Armut und die prekären Lebensumstände der Menschen durch die Schaffung von Sozialkaufhäusern positiv verändert werden können. Der Antrag geht in seiner Begründung auf die Gefahr der Stigmatisierung ein, die mit dem Einkauf in einem Sozialkaufhaus einhergehen kann. Wir denken, dass diese Bedenken sehr ernst genommen werden müssen.“

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