ASB: Tsunami-Hilfe überwiegend erfolgreich

Nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 startete der ASB Hamburg verschiedene Hilfs-Projekte, um die Menschen in den betroffenen Regionen zu unterstützen. Die Hilfsprojekte des ASB Hamburg in Sri Lanka wurden in die Gemeinschaftsaktion „Hamburg hilft“ eingebracht. Die Zwischenbilanz: Das meiste läuft gut.

Zwei Jahre nach der Katastrophe sieht der Stand der ASB-Projekte wie folgt aus: Das Projekt „Bau von Wohnhäusern in Hikkaduwa“ wurde im Sommer 2005 abgeschlossen. Das Projekt „Unterstützung einer Schule in Koralawella/Moratuwa“ läuft noch und kann voraussichtlich im Frühjahr 2007 beendet werden. Das größte Projekt „Wiederaufbau des Dorfes Uduthurai“ musste wegen der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenorgansiation Tamil Tigers unterbrochen werden. Anfang 2007 wird geprüft, ob es zu einer Wiederaufnahme der Bautätigkeiten kommen kann.

Der Geschäftsführer des ASB-Hamburg, Knut Fleckenstein: „Der ASB zahlt die Hamburger Spendengelder nach Baufortschritt aus. Deshalb können die Menschen in unserer Stadt sicher sein, dass trotz der massiven Probleme kein Cent in falsche Hände geraten ist.“

Informationen zu den einzelnen Projekten:

Wiederaufbau des Dorfes Uduthurai im Norden Sri Lankas

Der ASB Hamburg hatte sich frühzeitig entschieden, den Wiederaufbau eines Dorfes im Norden Sri Lanka zu unterstützen. Bevor im Norden überhaupt erste Baumaßnahmen beginnen konnten, vergingen etliche Monate. Das lag daran, dass die autonome tamilische Regierung nicht allein die Küstenregion in ihre Planungen einbezog, sondern auch die Bürgerkriegsgebiete im Landesinneren.

Außerdem mussten ganze Landstriche zunächst entmint werden.

Im Sommer 2005 kam es zur Aufteilung der Wiederaufbauprojekte im Norden Sri Lankas. Der ASB Hamburg konzentriert sich seitdem in Abstimmung mit dem ASB Bundesverband auf das Dorf Uduthurai. Seit November 2005 wurde das Dorf im Distrikt Jaffna wieder aufgebaut. Mit
den Hamburger Spendengeldern sollen 60 Häuser für ca. 240 Personen sowie Straßenverbindungen, Drainagen und Latrinen errichtet werden.

Der Hamburger Bauingenieur Mathias Anderson ist seit Anfang Februar 2006 für den ASB Hamburg vor Ort und als Construction Manager für die Qualität der Gebäude verantwortlich. Wegen der wieder aufgeflammten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenorganisation Tamil Tigers mussten die Bautätigkeiten im Sommer 2006 zunächst reduziert, im Herbst dann vollständig unterbrochen werden, weil den Hilfsorganisationen der Zugang zur Küste verwehrt wurde. Im Frühjahr, nach der Regenzeit, will der ASB die Arbeiten – soweit möglich – fortsetzen.

Die Gefechte zwischen Tamilen und Regierungstruppen zwangen Tausende von Einwohnern im Norden zur Flucht in den Dschungel oder nach Kilinochchi. Der ASB hat deshalb zusammen mit dem UNHCR ein Flüchtlingslager in Kilinochchi aufgebaut.

Mathias Anderson: „Ich hoffe, dass sich die politische Lage wieder entspannt und dass wir sobald wie möglich wieder an die Arbeit in Uduthurai können. Allerdings sind wir uns bewusst, dass sich die Lage auch verschlechtern könnte. Es ist daher geplant, die Situation im Frühjahr nochmals genauestens zu untersuchen, um zu erörtern, ob es möglich sein wird, das Hilfs-Projekt zuendezuführen.“

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 409.000 Euro
(195.000 Euro von „Hamburg hilft“ und 214.000 vom ASB).

Unterstützung einer Schule in Koralawella/Moratuwa

Die Roman Catholic School in Koralawella/Moratuwa wird von Nonnen des Ordens Sisters of Charity betreut. Die Schule wurde einige Monate als Auffangcamp für Tsunami-Flüchtlinge genutzt. Der ASB Hamburg unterstützt die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien, die unter äußerst ärmlichen Bedingungen leben, mit verschiedenen Projekten.

Der ASB Hamburg spendete zunächst im Februar 2005 Geld für dringend notwendige Hilfsgüter (Sandalen, Schuluniformen, Bücher und Stifte) für ca. 150 Schülerinnen und Schüler. 79 Familien, die aufgrund des Tsunamis zunächst in Zwischencamps wohnten, erhielten neue Einrichtungsgegenstände. Diese wurden später in die alten Häuser, die in Eigenarbeit notdürftig renoviert wurden, mitgenommen. Außerdem erhielten drei Handwerkerfamilien, die ihre Berufsgrundlage durch den Tsunami verloren, neues Werkzeug und konnten so wieder ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.

10 Waisen werden langfristig mit insgesamt 10.000,- Euro finanziell unterstützt. Für jedes Kind wurde ein eigenes Sparbuch eröffnet, auf das monatlich ein Betrag von ca. 4,- EUR für die Berufsausbildung eingezahlt wird bis die Waisen 18 Jahre alt sind. Für alltägliche Kosten wie Lebensmittel, Körperpflege, Schulmaterial etc. erhält jedes Kind ca. 7,- EUR pro Monat.

Da auch die Schulgebäude durch den Tsunami stark beschädigt wurden, beteiligt sich der ASB Hamburg an den notwendigen Renovierungskosten. Ein Gebäude wurde fertig renoviert. Sobald dem ASB Hamburg ein Bericht über diesen ersten Abschnitt der Renovierungsarbeiten vorliegt, wird die zweite Rate überwiesen, um die Bauarbeiten abzuschließen.

Insgesamt sind 50.000 Euro als Unterstützung für die Familien geplant (38.460 Euro von „Hamburg hilft“ und 13.540 vom ASB Hamburg). Bisher wurden 40.900 Euro überwiesen.

Schulpartnerschaft Schule Koralawella – Schule Möllner Landstraße

Die fünfte Klasse der Schule Möllner Landstraße und die katholische Schule Koralawella haben 2005 eine Schulpartnerschaft geschlossen und kommunizieren momentan über Briefe miteinander. Es wird noch geklärt, wie die Schule in Sri Lanka einen PC mit Internetanschluss sicher unterbringen kann, um die Kommunikation zu erleichtern.

Die Hamburger Schüler und Schülerinnen haben sich verpflichtet, die nächsten 5 Jahre Geld für die Partnerschule zu sammeln, damit die Kinder einmal pro Woche eine warme Mahlzeit erhalten. In diesem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler wieder verschiedene Aktivitäten organisiert und Spenden gesammelt.

Am 30.11.06 wurden rund 1.000 Euro an den Geschäftsführer des ASB Hamburg, Knut Fleckenstein, übergeben.

Bau von Wohnhäusern in Hikkaduwa

Der österreichische Samariterbund hatte in der Region Hikkaduwa im Süden Sri Lankas zunächst unmittelbare humanitäre Hilfe geleistet. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurden dann 200 Wohnhäuser für Familien, die durch den Tsunami obdachlos geworden sind, gebaut. Der ASB Hamburg wurde von den österreichischen Samaritern gebeten, die Baumaßnahmen finanziell zu unterstützen. Zusammen mit „Hamburg hilft“ konnte der Bau von 15 Wohnhäusern
realisieret werden. Die Häuser wurden im Sommer 2005 fertiggestellt und von den Bewohnern bezogen. Das Projekt wurde ordnungsgemäß mit der Senatskanzlei abgerechnet und für beendet erklärt.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf 30.000 Euro, davon kamen 23.000 Euro von „Hamburg hilft“ und 7.000 Euro vom ASB Hamburg.

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