Arbeitsmarkt: Mehr Inklusion in Hamburgs Unternehmen!

DGB: Zu wenige Betriebe bieten Arbeitsplätze für Schwerbehinderte – Ausgleichsabgabe muss erhöht werden

Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen für den Oktober macht Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger auf die Situation von Schwerbehinderten aufmerksam.

Laut Agentur für Arbeit waren im Oktober 3.278 Menschen mit Handicap arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat entspricht das einem leichten Zuwachs von 2,4 Prozent (Vorjahresvergleich: -2,2 Prozent).

Katja Karger: „Inklusion darf auch in den Betrieben kein Fremdwort sein, sondern muss zur Normalität werden. Zu viele Unternehmen entziehen sich ihrer Verantwortung, wenn es darum geht, schwerbehinderten Menschen Arbeitsplätze zu bieten.“

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten mindestens fünf Prozent aller Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzt werden. In Hamburg liegt die Quote mit 4,1 Prozent klar darunter, wobei es im privatwirtschaftlichen Bereich sogar nur 3,6 Prozent sind, im öffentlichen Dienst 6,3 Prozent.

„Zu viele Firmen begnügen sich damit, die nötige Ausgleichsabgabe zu zahlen, statt das Potenzial auszuschöpfen, das sich bei schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bietet“, so Karger weiter. „Wer Fachkräfte gewinnen möchte, muss auch etwas dafür tun und darf sich nicht für wenig Geld freikaufen können. Die Bundesregierung ist aufgefordert, das Schwerbehindertenrecht zu reformieren und die Ausgleichsabgabe zu erhöhen, um den Druck auf Arbeitgeber zu verstärken.“

Hinweis: Noch bis Ende November laufen die Wahlen zu den Schwerbehindertenvertretungen in den Betrieben. Der DGB fordert von der Bundesregierung, ihre Rechte mit einer Reform auszuweiten und sie mit besseren Ressourcen auszustatten.

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