Arbeitgeberangebot bei ELBKINDER-Tochter provoziert Konflikt

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert ein aktuelles Arbeitgeberangebot in der laufenden Tarifrunde der Elbkinder Service Kita Gesellschaft (EKSG) und schließt Streiks in dem 100-prozentigen Tochterunternehmen der ELBKINDER nicht aus. Bereits am 3. März konnte sich in der 3. Verhandlungsrunde für die rund 750 Beschäftigten der EKSG auf kein Ergebnis geeinigt werden. Das letzte Arbeitgeberangebot sieht eine Lohnerhöhung ab 1. März diesen Jahres von 2,5 Prozent und weiteren 2,5 Prozent ab März 2019 vor bei einer Tariflaufzeit von insgesamt 26 Monaten. Die ver.di Tarifkommission fordert hingegen 10 Prozent mehr Geld.

Die ver.di Forderungen werden auch mit dem hohen Abstand der Tariferhöhungen zu dem Mutterunternehmen begründet. Während seit 2013 die Gehälter bei den ELBKINDERN um mindestens 11,55 Prozent gestiegen sind, wurden sie bei der EKSG im gleichen Zeitraum nur um 6 Prozent erhöht. Damit befindet sich die Einstiegsvergütung bei der EKSG mittlerweile in der allerniedrigsten Tarifstufe des Öffentlichen Dienst, die ansonsten von der Freien- und Hansestadt Hamburg (FHH) überhaupt nicht mehr angewandt wird. Das Einstiegsgehalt für eine Hausarbeiterin bei der EKSG liegt aktuell bei monatlich 1740,94 Euro für eine Vollzeitstelle. Erschwerend kommt hinzu, dass nur wenige Beschäftige in Vollzeit arbeiten dürfen, sondern lediglich Teilzeitverträge mit entsprechend weniger Vergütung erhalten.

Dazu Hilke Stein, Leiterin des Fachbereiches Soziales & Gesundheit bei ver.di Hamburg: „Die Kolleginnen der EKSG sorgen mit ihrem Einsatz täglich dafür, dass in Hamburgs Kitas die Versorgung unserer Kinder unter höchsten Qualitätsstandards jeden Tag gewährleistet wird, aber auch die Reinigung und die Einhaltung der Hygienevorschriften gut funktionieren. Dass die Stadt Hamburg bei diesen Beschäftigten spart, ist ein Unding und alles andere als wertschätzend. Wir erwarten in den nächsten Verhandlungen, dass noch ordentlich was oben drauf gelegt wird und der Anschluss an die Lohnentwicklung im Öffentlichen Dienst wieder hergestellt wird. Sollten sich die Arbeitgeber nicht bewegen schließen wir Streiks eindeutig nicht aus.“

In Bezug auf den morgigen 8. März, dem Internationalen Frauentag, fügt Stein hinzu: „In schönen Sonntagsreden kann die Politik die Notwendigkeit von Frauenrechten immer wieder loben. Klar muss aber sein, dass dazu eine faire Bezahlung gehört. Auch vor dem Hintergrund des 8. März fordern wir eine angemessene Tariferhöhung für die hauptsächlich weiblichen Beschäftigten der EKSG!“

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