Pieke Biermann liest aus ihren Kriminalreportagen
(PENDRAGON)
Montag, 09.02.09, 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38
Mit literarischen Mitteln erzählt Pieke Biermann die Geschichten hinter einer Polizeitickermeldung. Im Mittelpunkt ihres Interesses stehen die peripheren Schicksale, denn die alltägliche Kriminalität bleibt in der Regel gesichts- und geschichtslos.
Knallhart und doch sensibel beschreibt sie den Fall hinter dem Fall. Sie hinterfragt die Verbrechen, trifft Opfer, manchmal auch Täter, aber immer diejenigen, die mit einem Kriminalfall direkt zu tun haben: Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute, SeelsorgerInnen, Hinterbliebene, Ärzte, Ärztinnen und Zeugen. „Biermann operiert sprachlich nicht mit Bagger und Planierraupe, sondern mit Pinzette und Tupfer – und legt dennoch den Finger in die Wunde sozialer und gesellschaftlicher Missstände, nähert sich den Fällen stets auf mehreren Ebenen – und interessiert sich bei einzelnen Delikten für deren ‚humane, soziale, kulturelle und politische Dimension’.“ (SWR 2). „Der Asphalt unter Berlin ist ein substantielles Leseerlebnis, weil es einem viel über Menschen, ihren Alltag und einiges über unsere Gesellschaft verrät …“ (SWR 2).
Pieke Biermann, geb. 1950, studierte deutsche Literatur und Sprache, Anglistik und Politologie an der Technischen Hochschule Hannover und an der Universität Padua. Ihre Magisterarbeit schrieb sie über das Thema „Unbezahlte Hausarbeit“ („Das Herz der Familie“). Sie lebt seit 1976 als Schriftstellerin, Übersetzerin (Englisch und Italienisch) und Journalistin in Berlin. Ihre Kriminalromane haben dreimal hintereinander den „Deutschen Krimipreis“ bekommen und wurden ins Englische, Französische und Italienische übersetzt. Bekannt wurde sie vor allem mit „Potsdamer Ableben“, „Violetta“, „Herzrasen“, „Wir sind Frauen wie andere auch“. 1990 wurde sie beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt mit dem 3SAT-Stipendium ausgezeichnet.