Salvador Plascencia liest aus »Menschen aus Papier«

»Als eine irre Mischung aus Gabriel Garcia Márquez und Thomas Pynchon präsentiert sich Salvador Plascencias Debütroman „Menschen aus Papier“. Er variiert die ewigen Motive Liebe und Trennung, Krieg und Tod auf völlig verrückte Art. (…) Ein poetischer Papier- und Blumenkrieg.«
Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung

Salvador Plascencia, der mit seinem 2009 auf Deutsch erschienenen Debütroman »Menschen aus Papier« viel Aufmerksamkeit erregte, wird im Juni auf Einladung des LCB Berlin nach Deutschland kommen – und eine Lesung in Hamburg ist dadurch möglich geworden: Am 21. Juni wird der US-amerikanische Autor, der aus Mexiko stammt, in der Fabrik im Gängeviertel lesen. In seiner Anwesenheit findet zuvor eine Führung durch das Viertel statt.

Salvador Plascencia liest aus »Menschen aus Papier«
Montag, 21. Juni 2010,
19 Uhr Führung durch das Gängeviertel mit Salvador Plascencia
20 Uhr Lesung

Fabrik im Gängeviertel, Valentinskamp 34a (Hinterhof)
Lesung in deutscher und englischer Sprache

Eintritt frei – Spenden sind willkommen und gehen vollständig an das Projekt »Komm in die Gänge!«

»Plascencia nimmt Platz neben Márquez, Calvino et al.«, schwärmte der britische Telegraph – andere verglichen ihn mit Matt Ruff, Jonathan Lethem, T.C. Boyle oder George Saunders. In seinem viel beachteten Romandebüt erzählt Salvador Plascencia von Federico de la Fe, der mit seiner Tochter Little Merced aus Mexiko, nach El Monte, USA, auswandert, nachdem seine Frau ihn verlassen hat. Dort begegnen sie Merced de Papel, der Frau aus Papier; dem Baby Nostradamus mit seinen hellseherischen Fähigkeiten und vielen weiteren ungewöhnlichen und eigensinnigen Figuren. Und sie beginnen ihren Kampf gegen Saturn, der sie alle beobachtet.

Der aus Mexiko stammende Autor hat einen Roman geschrieben, in dem sich magischer Realismus und moderne US-amerikanische Gegenwartsliteratur begegnen. Salvador Plascencia, der Gott des papierenen Volkes, hat ein Werk geschaffen, das nicht nur die Normen des Geschichtenerzählens erweitert, sondern auch die Grenzen der Vorstellungskraft. Noch nie haben sich Figuren auf diese Weise gegen ihren Autor erhoben, sogar den Himmel bringen sie dafür zum Einsturz. Jede Figur erzählt aus ihrer Perspektive, die verschiedenen Stimmen quellen im Buch über die Seiten, überlagern sich und löschen einander aus.

Salvador Plascencia wurde 1976 in Guadalajara in Mexiko geboren. Die Familie ließ sich in El Monte bei Los Angeles nieder, als er acht Jahre alt war. Er erhielt als erster Prosaschriftsteller ein staatliches Stipendium für Neuamerikaner. »Menschen aus Papier« ist sein erster Roman, erschienen bei McSweeney’s, San Francisco. »People of Paper« wurde in den USA von der Presse gefeiert. Auch in Deutschland gab es angesichts solch unerhörter Fantasie und unkonventioneller Erzählweise viel Lob. Der Roman wurde 2009 für den Internationalen Literaturpreis Haus der Kulturen nominiert und platzierte sich auf Platz 3 der Litprom-Bestenliste »Weltempfänger«.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.