100 % Ökostrom für öffentliche Gebäude?

Die SPD-Fraktion Altona hat den Senat in der Bezirksversammlung aufgefordert, die zuständige Wirtschaftsbehörde zu verpflichten, in ihrer Ausschreibung zum Abschluss eines neuen Stromversorgungsvertrages zum 1. Januar 2008 für alle öffentlichen Abnahmestellen und damit auch für Altona den Anteil an Strom aus regenerativen Energiequellen auf 100 % festzusetzen.

Dazu Wolfgang Kaeser, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Altona: „Klimaschutz muss ein Schwerpunkt verantwortlicher Umweltpolitik werden – auch in Hamburg. Die Frage, mit welchem Strom die Stadt alle ihre öffentlichen Abnahmestellen, wie Behörden, Schulen, Universitäten, Lichtsignalanlagen usw. versorgt, ist dabei von wesentlicher Bedeutung. Da der Vertrag mit dem jetzigen Stromanbieter zum Jahresende ausläuft, muss die Stadt durch ein gerichtlich erzwungenes Nachprüfungsverfahren die Stromversorgung zum 1. Januar 2008 neu ausschreiben.“

Kaeser verwies darauf, dass der 1. Bürgermeister anlässlich der Fachkonferenz über den globalen Klimawandel lediglich angekündigt habe, er wolle den Anteil an Ökostrom für die städtischen Abnehmer lediglich um 12 % über die gesetzlich vorgeschriebenen 13 % erhöhen.

Dazu Kaeser weiter: „Die Hamburger Fachkonferenz hat erneut die globale, aber auch die regionale Bedrohung durch den Klimawandel deutlich gemacht. Die Gegenstrategie muss doch ab sofort eine Doppelstrategie sein: Vermeiden und wohl leider auch Anpassen. Vermeiden heißt für die SPD zweierlei: Entwicklung eines ehrgeizigen Energiesparkonzeptes, denn nicht verbrauchte Energie ist die ‚beste‘ Energie und der Verzicht auf eine Stromversorgung aus fossilen Brennstoffen, aber auch den Verzicht auf eine Verlängerung der Laufzeiten der AKW`s mit ihrer Entsorgungshypothek auf zehntausende von Jahren.“

Das Auschreibungsvolumen für die Freie und Hansestadt beträgt ca. 330 000 000 KWh/a. In das klimaschädliche Kohlendioxid (CO 2) umgerechnet – sind ca. 225000 Tonnen, die die atmosphärische Luft anreichern.

Kaeser: „Das ist allerdings eine Zahl, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss, wenn man weiß, dass eine durch CO 2 angereicherte Atmosphäre messbar wärmer ist. Der Ausweg ist eine Stromversorgung zu 100% aus Ökostrom. Das ist nach Aussage namhafter Stromversorger, die ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen liefern nicht nur möglich, sondern muss noch nicht einmal oder nur unwesentlich teurer sein. Wenn man die Schätzungen der Klimaforscher ernst nimmt, dass die Kosten, die der Klimawandel bis 2050 verursacht, bei ca. 800 Milliarden liegen, wäre selbst ein höherer Strompreis für Ökostrom vertretbar. Ich muss der CDU vorwerfen, dass sie mit der Ablehnung unseres Antrages reine Symbolpolitik betreibt und der GAL, dass sie vor dem Hintergrund des Koalitionsdruckes wieder einmal kneift.“

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