Zoff statt Zimtstern

ZIMTSTERN.jpegUm vor der Lockerung des Jugendarbeitsschutzgesetzes zu warnen, hat sich die DGB Jugend Hamburg eine Nikolaus-Aktion ausgedacht. Morgen, am 6. Dezember, wird ein Nikolaus von 17 bis 18 Uhr auf der Reesedammbrücke einigen Azubis in Blaumännern die geplanten Verschlechterungen mit der Rute „einprügeln“: Zoff statt Zimtstern – länger arbeiten statt Lebkuchen, kürzere Pausen statt Printen

Die sogenannte Lockerung des Jugendarbeitsschutzgesetzes wird am 18./19. 12. wieder Thema in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe sein. Danach sollen Minderjährige künftig statt bis 22 Uhr sogar bis 23 Uhr arbeiten (morgens ab 4 statt 5 Uhr), mit kürzeren Pausen auskommen, es soll Samstags- und Sonntagsarbeit für Minderjährige eingeführt und das
Züchtigungsverbot für Arbeitgeber gegenüber Jugendlichen gestrichen werden. In Hamburg wären mindestens 8 000 Auszubildende und Jobber unter 18 Jahren von diesen Änderungen betroffen.

Die DGB Jugend Hamburg will das nicht hinnehmen. „Auszubildende sollen etwas lernen und nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden“ so Olaf Schwede, Vorsitzender der DGB-Jugend Hamburg. „Der Abbau der Azubi-Rechte kann unter Umständen sogar den Ausbildungserfolg gefährden. Wir brauchen eine wasserdichte gesetzliche Grundlage, die Minderjährige vor Unfällen sowie unverschämten Chefs schützt und auch auf Umsetzung geprüft wird.“

Dass Jugendliche physisch und psychisch noch nicht so belastbar sind wie volljährige und erwachsene Arbeitnehmer zeige schon die Tatsache, dass nahezu jeder fünfte Arbeitsunfall (19,6%) in der Gruppe 15- bis 24-jährigen passiert. Im Jahr 2004 wurden bundesweit über 165.000 meldepflichtige Unfälle in dieser Altersgruppe registriert, in Hamburg waren es 2731.

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