„Western Flag“

Im Rahmen des Initiativprojektes „Stadtkuratorin Hamburg“ zeigt der irische Künstler John Gerrard vom 8. September bis zum 15. September 2019 auf dem Rathausmarkt seine spektakuläre Installation „Western Flag“. Auf einer rund 80 Quadratmeter großen LED-Wand wird im Herzen Hamburgs rund um die Uhr eine Fahne aus schwarzem Rauch zu sehen sein, die in einer kargen Landschaft im texanischen Spindletop steht.

Hier stand der Ölbohrturm „Lucas Gusher“, der 1901 den ersten und größten Ölboom in den USA auslöste und den Startschuss für die Ölindustrie des 20. Jahrhunderts markierte. Der irische Künstler John Gerrard macht mit seiner Live-Simulation auf die ökologischen Folgen der Verbrennung von Erdöl aufmerksam. Anhand von Recherchen und Fotografien entsteht das Werk ausschließlich virtuell. Das Kunstwerk besitzt weder Anfang noch Ende, sondern läuft 24 Stunden und orientiert sich an den Tages- und Nachtzeiten in Spindletop/Texas.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen zur Eröffnung des Kunstwerks „Western Flag“ mit Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Stadtkurator Dirck Möllmann und dem Künstler John Gerrard:

Sonntag, 08. September 2019, 17.30 Uhr

Hamburger Rathausmarkt

Bitte melden Sie sich bis zum 6. September per E-Mail unter pressestelle@bkm.hamburg.de für den Termin an.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit seinem Kunstwerk ‚Western Flag‘ schafft John Gerrard ein weit sichtbares Zeichen für eines der größten Themen unserer Zeit. Als ein für Kunstinstallationen eher unüblicher Ort, bildet der Rathausmarkt eine gute Grundlage für das Potenzial von Kunst im öffentlichen Raum, nämlich Irritationen zu erzeugen. Mit ‚Western Flag‘ wird die Stadtgesellschaft buchstäblich angehalten und zur Auseinandersetzung mit der menschengemachten Ausbeutung natürlicher Ressourcen gedrängt. Die Entscheidung zwischen einem Hinsehen und einem Wegsehen liegt dabei ganz bei den Passantinnen und Passanten und lässt spannende Reaktionen erwarten.“

John Gerrard, Künstler: „Eine der größten Hinterlassenschaften des 20. Jahrhunderts ist nicht nur die Bevölkerungsexplosion oder bessere Lebensstandards, sondern der immens ansteigende Kohlendioxidausstoß in der Erdatmosphäre. Eine neue Fahne versucht, für dieses unsichtbare Gas, diese weltweite Gefahr, ein Bild zu finden, eine Möglichkeit, sich selbst zu repräsentieren. Ich betrachte diese Fahne als eine Art neuer Weltordnung.“

Dirck Möllmann, Stadtkurator für Kunst im öffentlichen Raum: „John Gerrard ist ein international bekannter Künstler, man könnte ihn einen Shooting-Star nennen, der noch nie in Deutschland ausgestellt wurde. Mit höchster Präzision und einfacher, klarer Gestaltung entwickelt er Skulpturen für seine sogenannten Videosimulationen. Das sind Bilder, die mit Hilfe von Game Engines ausschließlich im Computer entstehen und doch täuschend echt aussehen. In der Regel werden diese bewegten Bilder auf monumentalen LED-Wänden im Außenraum präsentiert. ‚Western Flag‘ bezieht sich auf eine historische Landschaft in Texas, in der 1901 der erste große Ölboom entstand, der die Grundlagen für die Industrie des 20. und 21. Jahrhundert legte.“

Das Projekt „Western Flag“ findet im Rahmen des 2014 von der Behörde für Kultur und Medien gestarteten Initiativprojekts „Stadtkuratorin Hamburg“ statt.

„Stadtkuratorin Hamburg“ untersucht das 1981 vom Hamburger Senat eingerichtete Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ auf seine Aktualität und Relevanz hin. Durch das Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ konnten bisher über 700 kleine und große, temporär und auf Dauer angelegte Kunstprojekte und Kunstwerke realisiert werden.

Unter dem gegenwärtigen Stadtkurator Dirck Möllmann reagiert das Projekt „Stadtkuratorin Hamburg“ mit dem unabhängig kuratierten Programm „Hamburg Maschine“ mit eigenen Schwerpunktsetzungen auf eine sich durch technologische Umwälzungen verändernde Stadtgesellschaft. „Western Flag“ ist das dritte Projekt, das durch das Programm realisiert wird.

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