Weizsäckers Prophezeiung

Es war im Bürgerschaftswahlkampf 1997. Die SPD hatte in einen kleineren Saal des Cinemaxx am Dammtor geladen. Star auf der Bühne: Der Umweltschützer Ernst Ulrich von Weizsäcker. Seine Analyse ließ damals nur wenige aufhorchen. Inzwischen ist sie bittere Wahrheit geworden.

Was Weizsäcker damals vorhersagte, war nichts weniger als ein umweltpolitisch bedingter Zusammenbruch des Wirtschaftssystems, der seinen Ursprung in den USA nehmen würde. Wegen viel zu niedriger Treibstoffpreise wurden dort immer größere Autos gebaut und gekauft – eine Welle, die inzwischen längst nach Europa geschwappt ist. Auch hier wird inzwischen gern einmal mit dem Acht-Zylinder-LKW zum Brötchenholen gedonnert.

In den USA folgte dem Autoboom ein wildes Wachstum der Städte und Siedlungen: Immer weiter hinaus zogen die Menschen, überall wurden neue, schlecht gedämmte Häuser gebaut. Die Menschen finanzierten sie mit Hypotheken – den Hypotheken, die in den vergangenen Monaten reihenweise „faul“ wurden und jetzt den weltweiten Finanzcrash (mit)verursacht haben.

O.k., ganz so dramatisch und bis in alle Einzelheiten hat von Weizsäcker das damals nicht vorhergesagt. Heute hat er die Geschichte noch einmal dargestellt – in einem sehr lesenswerten Beitrag der Frankfurter Rundschau.

Wie es um zu große Brötchen-Hol-Autos derzeit in Deutschland bestellt ist, kann man übrigens im Blog von Nils nachlesen.

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