Weiterbildungsbranche immer prekärer

Anlässlich des 120-jährigen Firmenjubiläums der Stiftung GRONE-Schule, kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Hamburger Weiterbildungsträger für seine Personalpolitik.

Der GRONE-Konzern, zudem mittlerweile über 35 Tochterunternehmen mit ca. 1000 Beschäftigten plus einer unbekannten Zahl von Honorarbeschäftigten gehören, hat in den letzten Jahren eine massive Ausweitung prekärer Beschäftigung vollzogen.

Demnach arbeiten weit über die Hälfte aller Beschäftigten in einem befristeten Arbeitsverhältnis, während es in einigen GRONE-Töchtern sogar 80 bis 90 Prozent sind. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, unterliegen die meisten Beschäftigten keinem Tarifvertrag mehr, was eine Stagnation der Löhne und im Regelfall keine tariflichen Leistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld beutet.

Zusätzlich findet eine Zunahme von Beschäftigung auf unsicherer Honorarbasis statt, mit der die Betroffenen oft den Branchenmindestlohn unterschreiten.

Dazu Roland Kohsiek, ver.di Fachbereichsleiter Bildung, Wissenschaft und Forschung in Hamburg: „Ich fordere die GRONE Stiftung auf, den Befristungswahn im Konzern zu beenden und den Beschäftigten eine sichere Perspektive zu geben. Der Löwenanteil der Arbeitsverhältnisse muss entfristet werden!“

Kohsiek weiter: „Auch der Hamburger Senat steht hier in der Pflicht. Über seinen Einfluss in der Trägerversammlung des Hamburger Jobcenters könnte die Stadt Druck bei der Vergabe von Weiterbildungsmaßnahmen machen und reguläre, unbefristete Arbeitsverhältnisse als Bedingung einfordern. Immerhin steht im Koalitionsvertrag des Senats, dass befristete Einstellungen im öffentlichen Dienst reduziert werden sollen. Das kann und muss auch in der Weiterbildung passieren.“

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