Warnstreiks in Helios-Kliniken

Die Tarifauseinandersetzung bei den Helios-Kliniken spitzen sich zu. Da die Geschäftsführung des Klinikkonzerns nach wie vor die Tarifverhandlungen blockiert, bereitet ver.di im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde Aktionen und Warnstreiks vor.

„Die Blockadehaltung der Arbeitgeber sorgt in der Helios-Belegschaft für wachsende Enttäuschung und Verärgerung“, sagt Sylvia Bühler, Verhandlungsführerin und ver.di-Bundesvorstandsmitglied. Proteste seien deswegen unvermeidlich.

„Es darf nicht sein, dass auf einer Station in der Nacht eine Fachkraft allein für 45 Patienten zuständig ist.“
Sylvia Bühler, Verhandlungsführerin und ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Neben dem unzureichenden Lohnangebot treibe vor allem das mangelnde Verständnis für die gesundheits- belastenden Folgen von Nacht- und Schichtarbeit die Beschäftigten auf die Barrikaden. Auch werde der wachsende Druck infolge Personalmangels schlicht ignoriert. „Es darf nicht sein, dass auf einer Station in der Nacht eine Fachkraft allein für 45 Patienten zuständig ist“, so Bühler. ver.di fordere deshalb unter anderem, dass eine Mindestbesetzung von zwei Beschäftigten pro Station tariflich festgeschrieben wird.

„Das Verhalten des Arbeitgebers in diesen Fragen grenzt an Realitätsverweigerung und heizt die Stimmung in der Belegschaft zusätzlich an“, sagt Bühler. Zu Warnstreiks und Aktionen könne es Anfang/Mitte März kommen. ver.di habe dem Arbeitgeber für den Fall von Warnstreiks den Abschluss von Notdienstvereinbarungen vorgeschlagen, um die Beeinträchtigungen für Patientinnen und Patienten zu minimieren.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die rund 23.000 Beschäftigten in den 36 Helios-Kliniken, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, neben der Mindestbesetzung im Nachtdienst und an Wochenenden vier zusätzliche freie Tage zum Ausgleich für belastende Schichtarbeit. Außerdem fordert ver.di unter anderem 6,5 Prozent mehr Gehalt, eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich sowie eine verbindliche Regelung darüber, dass zehn Prozent der Praxiszeit der Azubis in der Klinik von einer geregelten Anleitung begleitet werden.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 24. März 2015 in Berlin angesetzt.

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