Wandsbek beendet Radweg-Etikettenschwindel

Das Bezirksamt Wandsbek wird schnellstmöglich eine Bestandsaufnahme und Bewertung für alle Radwege an Bezirksstraßen durchführen. Eine entsprechende Entscheidung hat die Bezirksversammlung auf Initiative der SPD-Fraktion einstimmig getroffen. Zudem wurde der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt empfohlen, für die Radwege an Hauptverkehrsstraßen gleiches zu tun.

„Viele Radwege im Bezirk Wandsbek sind in einem desolaten Zustand. Eine Erneuerung und Ertüchtigung der Radwege ist dringend angezeigt, wenn man es mit der Förderung des Radfahrens ernst meint“, sagt Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion.

„Vor dem Hintergrund der knappen Ressourcen und einer insgesamt großen verbesserungsbedürftigen Streckenlänge ist es dringend geboten, die zur Verfügung stehenden Mittel gezielt einzusetzen. Dies ist nur möglich, wenn genaue Informationen über den tatsächlichen Zustand der Radverkehrsanlagen und Verbesserungsmöglichkeiten einschließlich Kostenschätzung vorliegen“, schrieb der Senat im Dezember 2005 in einer Mitteilung an die Bürgerschaft (Drucksache 18/3417) im Zusammenhang mit der Verwendung von zusätzlichen 3 Millionen Euro für die Verbesserung von Radwegen.

„Dies hörte sich gut an. Doch untersucht wurden in Wandsbek letztlich nur die Radwege, für deren Sanierung aktuell auch Geld da war. Alle anderen Radwege blieben außen vor“, meint Buschhüter.

„Anders als bei Fahrbahnen und Gehwegen gibt es für Radwege bis heute weder eine vollständige Bestandsaufnahme ihres Zustands, noch eine Prioritätenliste, nach der der Instandsetzungsstau kontinuierlich abgearbeitet werden könnte“, meint Buschhüter. Dies soll sich in Wandsbek nun ändern.

„Nach Abschluss der Bestandsaufnahme wird in Wandsbek eine solche Prioritätenliste aufgestellt“, sagt er. Besondere Priorität komme dabei Radwegen zu, die dauerhaft benutzungspflichtig bleiben werden. Nicht selten seien gepflasterte Radwege jedoch wenige Jahre nach einer Sanierung durch Wurzelaufbrüche wieder beschädigt. Deshalb müsse auch geprüft werden, ob schadhafte Radwege nicht besser durch leichter zu unterhaltende und
verkehrssicherere Radfahrstreifen am Fahrbahnrand ersetzt werden können, so Buschhüter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.