Mehr als 750 Vattenfall-Beschäftigte haben heute in Hamburg gegen den geplanten Verkauf des Kundenservices demonstriert.
Unter dem Motto „Unser Licht für Hamburg“ zogen sie mit Lichtern durch die Stadt und warnten vor übereilten Beschlüssen des Managements, von denen rund 360 Beschäftigte der Vattenfall Europe Kundenservice GmbH in Hamburg betroffen wären. „Wir sagen Nein zu einem Verkauf. Die Mitarbeiter sind die Seele des Unternehmens, und ein Unternehmen ohne Seele wird langfristig nicht konkurrenzfähig sein“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf der Kundgebung.
Er forderte Vattenfall zu einem offenen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern auf: „Eine Neustrukturierung lässt sich nicht gegen den Willen der Beschäftigen durchsetzen. Wir fordern ein Zukunftskonzept für die Standorte und Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften auf Augenhöhe“, so Geiken.
Die Arbeitnehmervertreter erwarten von dem Unternehmen, dass es sich an seine Zusa-gen gegenüber der Stadt hält: „Vattenfall will als verantwortungsbewusster Arbeitgeber für gute Arbeitsbedingungen und nachhaltige Beschäftigung sorgen und Hamburg bleibt Kernstandort des Konzerns, heißt es in dem Vertrag zu den Energienetzen vom vergangenen Dienstag. Das muss auch eine Woche später noch für alle Vattenfall-Mitarbeiter gelten“, forderte IG Metall-Bezirksleiter Geiken.
Rainer Kruppa, Konzernbetriebsratsvorsitzender Vattenfall Europe AG, erklärte: „Die Beschäftigen werden Verschlechterungen ihrer Arbeits-und Lebensbedingungen nicht klaglos hinnehmen. Sie kämpfen für den Erhalt der Tarifverträge und gegen Lohndumping.“
„Wir arbeiten nicht in irgendeinem Call Center. Die Mitarbeiter in der Servicegesellschaft sind hochqualifizierte Fachkräfte, und gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden“, sagte Jörg Hoffmann, Betriebsratsvorsitzender der Vattenfall Europe Kundenservice Hamburg.