Teilhabechancen von MigrantInnen verbessern

Anlässlich des zweiten bundesweiten Tages der Integration fordert Nebahat Güclü, migrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion ein Umdenken in der Ausbildungs- und Einstellungspolitik.

„Hamburg ist eine Stadt der Vielfalt – jeder vierte Erwachsene und jedes zweite Kind haben einen Migrationshintergrund. Diese Vielfalt spiegelt sich aber in den staatlichen Institutionen bislang nicht wider.“

Mit einem Antrag für eine „Offensive für Interkulturelle Öffnung“ setzt die GAL-Bürgerschaftsfraktion am kommenden Mittwoch das Thema in der Bürgerschaft auf die Tagesordnung. Der Antrag fordert eine gezielte Offensive, um den Anteil von Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Dienst zu erhöhen.

Migrantinnen und Migranten sucht man in den meisten Behörden, aber auch in Bildungsberufen, vergeblich. „Wir brauchen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Verwaltung und Politik, die einen Migrationshintergrund haben und Vorbilder im Bildungsbereich, an denen die Kinder und Jugendlichen sich orientieren können“, sagt Güclü. Mit dem Handlungskonzept FORMEL Vielfalt gibt die GAL-Fraktion dazu konkrete Empfehlungen.

Der Tag der Integration ist vom ehemaligen Bundesinnenminister Otto Schily am 25.09.2005 ins Leben gerufen worden und wird in diesem Jahr zum zweiten Mal bundesweit begangen. Für Vereine, Initiativen und Einrichtungen aus der Integrationsarbeit aber Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dient der Tag der Integration dazu ihre Arbeit vorzustellen sowie Erfolge und Herausforderungen bei der Integration von Migrantinnen und Migranten in den Mittelpunkt zu stellen.

“Trotz großartiger Initiativen und unermüdlichem Ersatz der Praktikerinnen und Praktiker stimmten die Bedingungen für ein gemeinsames Miteinander noch nicht“, betont Güclü. Lange sei es politisch verschlafen worden, hier die Weichen richtig zu stellen. Das zeige gerade die Bildungsmisere der Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Ein großer Teil der jungen Menschen mit Migrationshintergrund bricht die Schule ohne Abschluss ab, die Zugänge zu Ausbildung und Beruf bleiben oft versperrt, Perspektivlosigkeit macht sich breit.

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