„Tarifpolitik ist Gleichstellungspolitik“

Fairsorgen, fairgüten, fairteilen! Unter diesem Motto macht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zum Internationalen Frauentag am 8. März auf ungleiche Bezahlung und Verteilung von Arbeit zwischen den Geschlechtern aufmerksam.

Frauen arbeiten in Hamburg überdurchschnittlich häufig in Teilzeit und in vergleichsweise schlecht bezahlten Berufen, sie haben seltener Führungspositionen inne – und sie übernehmen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit. Einige Zahlen:

– Anteil der Frauen die Teilzeit arbeiten:  40 Prozent, Männer 10 Prozent

– Anteil der geringfügig Beschäftigten: Bei den Frauen 11 Prozent, Männer 7 Prozent

– Bruttoarbeitslohn Produzierendes Gewerbe bei Männern: 31,34  Euro pro Stunde, bei Frauen 27,79 Euro

– Dienstleistungsbranche: Männer 29 Euro pro Stunde, Frauen 23,55 Euro

– Der Anteil der Männer im produzierenden Gewerbe ist dreimal höher als der der Frauen

Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Die Arbeit zwischen den Geschlechter muss gerechter aufgeteilt und bewertet werden. Dienstleistungsberufe sind immer noch überwiegend Frauenarbeitsplätze und zu häufig schlechter gestellt. Hier muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Tarifverträge helfen, diese Ungerechtigkeiten zu unterbinden, denn Tarifpolitik ist Gleichstellungspolitik.“

So wäre die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in tarifgebundenen Unternehmen zehn Prozent niedriger, als insgesamt. Überdies gäbe es in tarifgebundenen Betrieben häufiger Arbeitszeitmodelle, die Frauen und Männern die gleiche Teilhabe am Erwerbsleben ermöglichen – und einen Betriebsrat, der sich für deren Umsetzung stark mache.

Der DGB fordert deswegen u.a.

– mehr Tarifverträge und ein Zurückdrängen von prekärer Arbeit

– mehr Quotenregelungen und paritätischen Besetzungen in Führungspositionen

– die Aufwertung von Berufen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind, zum Beispiel im sozialen Sektor.

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