Stress: Unfälle auf dem Arbeitsweg nehmen zu

AUTOUNFALL.jpegZunehmender Stress am Arbeitsplatz, mehr Pendler und weitere Wege zum Job auf immer verkehrsreicheren Straßen sieht der DGB Hamburg als Ursache für die Zunahme der Wegeunfälle zur und von der Arbeit.

Während die Zahl der registrierten Arbeitsunfälle* in Hamburg von 2,4 Prozent der sozialversicherten Beschäftigten im Jahr 2004 auf 2,2 Prozent in 2005 zurückging, nahmen die Wegeunfälle im gleichen Zeitraum von 0,59 Prozent auf 0,62 Prozent zu.

In absoluten Zahlen: Im Jahr 2004 gab es bei 739 157 sozialversicherten Beschäftigten 4409 Unfälle auf dem Weg zur und von der Arbeit, im Jahr 2005 waren es bei 738 400 sozialversicherten Beschäftigten 4551 Fälle. Damit liegt Hamburg bei den Wegeunfällen – wie auch andere Großstädte wie Berlin – über dem Bundesdurchschnitt von 0,57 Prozent.

„Eine Metropole wie Hamburg zog schon immer auswärtige Beschäftigte an, die täglich aus dem Umland zum Job pendeln“, sagt Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. „Aber immer mehr Arbeitnehmer und ihre Familien finden auch nur ,auf dem Land‘ bezahlbaren Wohnraum, nehmen also weitere Arbeitswege in Kauf. Und Arbeitslose müssen wegen der seit einigen Jahren verschärften Zumutbarkeitsregeln immer weitere Wege zurücklegen, um einer Beschäftigung nachgehen zu können. Weite Wege und mehr Pendler auf verstopften Straßen
erhöhen das Risiko, einen Unfall zu erleiden.“

Aber auch die zunehmende Arbeitsdichte durch Personalabbau in den Betrieben und der damit einhergehende Stress wirke sich auf die Unfallhäufigkeit aus, so Hamburgs DGB-Vorsitzender. „Wer aufgeladen oder sorgenvoll den Arbeitsplatz verlässt, wird auch im Straßenverkehr aggressiver oder unachtsamer agieren – ob nun als Fußgänger, Auto- oder Radfahrer. Die Leistungsfähigkeit der Menschen ist nicht unendlich dehnbar – der Trend zu
immer mehr, schneller, effizienter muss gebremst werden – sonst nehmen nicht nur die Wegeunfälle weiter zu, sondern auch stressbedingte Krankheiten wie Depressionen.“

* Quelle: Statistiken über Arbeits- und Wegeunfälle des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften für 2004 und 2005.

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