Sprachentwicklung: Verschleppt oder verschlafen?

SchulkinerSeit einem Jahr hält die Sozialbehörde eine Studie zur Sprachentwicklung bei zweisprachigen Kindern im Kita-Elementarbereich unter Verschluss. Wurde die Veröffentlichung verschleppt, weil das Ergebnis so schlecht ist? Oder schlicht verschlafen, wie so viele Dinge im Bereich der Förderung Hamburger Kinder?

SchulkinerSeit einem Jahr liegt der Sozialbehörde eine knapp 300.000 Euro teure Studie zur Sprachentwicklung bei zweisprachigen Kindern im Kita-Elementarbereich vor. Nach Angaben des Senats in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der GAL-Fraktion (Drs. 18/5046) ist die Auswertung des Berichts bis heute noch nicht abgeschlossen.

Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke kritisiert: „Entweder die Behörde schläft oder sie verschleppt die Veröffentlichung, weil die Studie ihr ein schlechtes Zeugnis in Sachen Sprachförderung ausstellt! Für beides ist das Thema viel zu wichtig.“

Die Studie wurde bereits im Jahr 2001 von der damaligen Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung in Auftrag gegeben. Drei Jahre lang hat Prof. Reich, Leiter des Instituts für interkulturelle Bildung der Universität Koblenz-Landau, in Zusammenarbeit mit 20 Hamburger Kitas umfangreiche Untersuchungen zur Sprachförderung, zur Zweisprachigkeit und zu notwendigen Fortbildungsmaßnahmen für Erzieherinnen und Erzieher durchgeführt. Die Kosten der Studie belaufen sich auf insgesamt 283.000 Euro.

Der Auftrag der Untersuchung im Einzelnen:

– die bisherige Praxis der Sprachförderarbeit von Kindern mit Migrationshintergrund im Hinblick auf den Erwerb der deutschen Sprache unter dem Einfluss der Entwicklung der Muttersprache zu analysieren und zu qualifizieren,

– unter Beteiligung von Experten aus Aus- und Fortbildung didaktische und methodische Grundlagen für die Praxis zu entwickeln und

– durch Beteiligung der Fachhochschule und der Fachschulen für Sozialpädagogik zu gewährleisten, dass Erkenntnisse des Projekts in die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte des Elementarbereichs einfließen.

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