SPD will freiwilliges Engagement mehr fördern

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion will das freiwillige, bürgerschaftliche Engagement in Hamburg fördern. Dazu sollen die anerkannten Freiwilligendienste – Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) – soweit ergänzend mit Landesmitteln unterstützt werden, dass jeder Bewerber und jede Bewerberin einen Platz erhalten kann. Ferner spricht sich die SPD in ihrem Bürgerschaftsantrag (hier als PDF) dafür aus, beim Ausbau dieser Freiwilligendienste über den sozialen Bereich hinaus auch den Sport, die Jugendarbeit und die Kultur einzubeziehen.

In der Debatte über die Freiwilligendienste in Hamburg warf die SPD-Sozialpolitikerin Petra Brinkmann dem Senat vor, das „enorme Potenzial der Freiwilligenarbeit und die große Einsatzbereitschaft der jungen Menschen“ zu unterschätzen oder zu ignorieren.

Auch auf die Bereiche Schule und Familie könne die Freiwilligenarbeit ausgeweitet werden, sagte Brinkmann. Sie sprach sich dafür aus, Freiwillige zum Beispiel in Ganztagsschulen einzusetzen. Sie könnten dort bei der Betreuung helfen sowie bei Schulfreizeit oder Ferienangeboten mitwirken.

Der Senat äußere sich seit rund sechs Jahren nicht zu FSJ und FÖJ und ignoriere Beschlüsse der Bürgerschaft, bedauerte die SPD-Abgeordnete. So warte das Parlament bislang vergeblich auf eine Konzeption zur Förderung des freiwilligen Engagements – obwohl bereits im Jahr 2003 ein entsprechender Antrag beschlossen worden war.

Senatsangaben zufolge habe die Zahl der an FSJ und FÖJ Interessierten in der letzten Zeit zugenommen – die Zahl der Plätze für einen solchen freiwilligen Einsatz zum Nutzen der Gesellschaft aber nicht in ausreichendem Maße. So hätte es im Zeitraum 2005/2006 insgesamt 4.697 Bewerbungen für ein FSJ gegeben – aber lediglich 842 Plätze. Auf die 41 Plätze für ein FÖJ habe es im gleichen Zeitraum 270 Bewerbungen gegeben.

„Das zeigt: Das Verhältnis zwischen freien Stellen und interessierten Menschen ist nicht annähernd so, wie es sein sollte. Der Senat unterschätzt oder ignoriert das enorme Potenzial der Freiwilligenarbeit und die große Einsatzbereitschaft der Menschen, die sich zugunsten der Gesellschaft einsetzen wollen“, sagte Brinkmann.

Zwar habe der Senat in einem ersten Schritt jetzt eine Informationsbroschüre für junge Leute veröffentlicht. Er müsse aber auch den zweiten Schritt tun: neben den Bundesmitteln ergänzend Landesmittel für die anerkannten Freiwilligendienste einzusetzen und dafür sorgen, dass jede Bewerberin und jeder Bewerber auch einen Platz für sein Engagement bekommt.

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