SPD: Wandsbeks Straßen sollen sicherer werden

Das Bezirksamt Wandsbek wird ab diesem Jahr beim Neu-, Um- und Ausbau sowie bei Grundinstandsetzungen von Bezirksstraßen so genannte Sicherheitsaudits durchführen. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hatte die Bezirksversammlung im letzten Jahr einstimmig beschlossen.

Das Sicherheitsaudit für Straßen ist ein Element der Qualitätssicherung. Dessen systematische Anwendung soll für alle Verkehrsteilnehmer (Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger) bewirken, dass die neue bzw. um- oder ausgebaute Verkehrsanlage den Bedürfnissen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit optimal gerecht wird.

„Planungsfehler der letzten Jahre hätten durch vorherige Sicherheitsaudits verhindert werden können“, sagt Ole Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion.

Aus seiner Sicht ist die Straßenunterführung Amtsstraße in Rahlstedt ein besonders eklatantes Beispiel für eine mangelhafte Planung. Die Unterführung musste wenige Jahre nach ihrer Inbetriebnahme aus Sicherheitsgründen wieder umgebaut werden. „Angesichts
dieser Erfahrung sind wir überzeugt davon, dass sich die Kosten eines Sicherheitsaudits vom weniger als 1% der Baukosten auszahlen werden“, so Buschhüter. Dem stimmt auch der ADFC, der bereits seit längerer Zeit die Durchführung von Sicherheitsaudits fordert, zu. Nach seiner Einschätzung werden laufend Radverkehrsanlagen gebaut, die nicht funktional oder sogar gefährlich sind.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt lehnt Sicherheitsaudits für die Hauptverkehrsstraßen hingegen ab. In einer Mitteilung an die Bezirksversammlung schreibt sie u. a., Elemente eines Sicherheitsaudits wären bereits integraler Bestandteil des Planungsprozesses. Die Durchführung zusätzlicher Sicherheitsaudits würde die Bemühungen, Planungsprozesse im Verkehrsbereich zu beschleunigen, beeinträchtigen.

„Straßenplanungen dauern in der Tat häufig sehr lange. Was nützt uns aber eine schnelle Straßenplanung, wenn dabei die Sicherheit gerade der schwächeren Verkehrsteilnehmer auf der Strecke bleibt und nachher teuer nachgebessert werden muss?“, fragt sich Buschhüter.

Sicherheitsaudits beugen Planungsfehlern vor. Unabhängige Auditoren begleiten den Planungsprozess in allen Phasen von Vorplanung über Vorentwurf und Ausführungsentwurf bis zur Verkehrsfreigabe und weisen auf sicherheitsrelevante Planungsfehler hin. 30% der durch Sicherheitsaudits erkannten Planungsdefizite betreffen allein den Radverkehr, weitere 27% den Fußgängerverkehr. Werden die Hinweise der Auditoren befolgt, können Sicherheits- und Haftungsrisiken reduziert werden.

Auswertungen in Brandenburg belegen: Durch das Sicherheitsaudit festgestellte Planungsdefizite beruhen zu 79% auf der Abweichung von Regelwerken, zu 14% auf nicht beachteten neuen Erkenntnissen, zu 7% auf nicht genutztem
Ermessensspielraum des Planers.

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