SPD unterstützt Bau von integrativem Hotel

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wird in der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch die von der CDU eingebrachte Investitionszulage von rund einer Million Euro für den Bau des integrativen Stadteilhotels HafenCity unterstützen.

In dem Hotel sollen behinderte und nicht behinderte Beschäftigte gemeinsam arbeiten. „Vier Jahre lang wurde der Bau hinausgezögert. Wir sind froh, dass sich jetzt etwas tut“, sagte der SPD-Fachsprecher für Sozialpolitik, Dirk Kienscherf, am Montag. Er mahnte ein stadtweites Konzept für barrierefreien Tourismus an.

Wie auch im Fall des ersten Stadthaushotels werde die SPD-Fraktion auch den Bau des neuen integrativen Stadthaushotels in der HafenCity unterstützen, kündigte der Abgeordnete an. „Für uns ist wichtig, dass Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam arbeiten können und auch bei der Unterkunft ein integrativer Ansatz realisiert wird. Damit findet das Projekt doch noch ein halbwegs gutes Ende – oder einen Anfang“, sagte Kienscherf.

Kienscherf spielt damit auf die Vorgeschichte des Projektes an. Eigentlich sollte das Hotelprojekt schon 2003 realisiert werden, damals noch gemeinsam mit dem Schulneubau in der HafenCity. „Doch der Schulbehörde blockierte über Monate das Projekt, wollte letztendlich durchsetzen, dass das integrative Projekt übermäßig den Schulneubau subventionieren sollte“, kritisierte Kienscherf. Es folgten weitere vier Jahre dauernde Verhandlungen über insgesamt vier Grundstücke, die allesamt wieder verworfen wurden. Nun kam – kurz vor dem Scheitern – doch noch der Durchbruch. „Unverständlich und inakzeptabel, dass ein solches Projekt nicht gefördert, sondern jahrelang blockiert wurde“ ärgert sich Kienscherf.

CDU-Antrag dient der Schadensbegrenzung

Allein die durch die vierjährige Bauverzögerung sei bei dem Zehn-Millionen-Euro-Projekt eine Baukostensteigerung von bis zu 1,5 Millionen entstanden. Nur durch den bevorstehenden Beschluss der Bürgerschaft, eine Investitionszulage in Höhe von einer Million Euro zu bewilligen – können diese Mehrkosten aufgefangen werden. „Die Bürgerschaft wird damit die wertvolle Arbeit des Trägers, der Arbeitnehmer und der Unterstützer zu Recht würdigen“ so Dirk Kienscherf.

Das erste Stadthaushotel in Hamburg-Altona – dessen Bau von Henning Voscherau und Ortwin Runde unterstützt wurde – war beispielgebend für die Schaffung neuer integrativer Arbeitsplätze, für das Miteinander von Arbeitnehmern und Hotelgästen mit und ohne Behinderung.

Mit dem neuen Stadthaushotel HafenCity bekommt Hamburg nun das größte integrative Hotelprojekt in Europa. Das Hotel der Drei-Sterne-Kategorie wird rund 90 Zimmer, ein Restaurant, ein Konferenz- und Festsaal umfassen und den Anforderungen insbesondere von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gerecht werden. Zudem erhalten 40 Menschen mit Behinderungen einen neuen Arbeitsplatz.

„Wir dürfen aber nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Wir brauchen nicht nur ein oder zwei Leuchtturmprojekte dieser Art in der Stadt. Hamburg braucht vielmehr endlich ein stadtweites Konzept für barrierefreien Tourismus“, so die Forderung des SPD-Sozialexperten.

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