SPD für neue Planungskultur in Hamburg

Vor dem Hintergrund der neu entflammten Diskussion über Architektur und große Bauprojekte in Hamburg hat sich die SPD-Bürgerschaftsfraktion für die Schaffung einer „Hamburger Stadtwerkstatt“ ausgesprochen. Diese Stadtwerkstatt solle Menschen ermöglichen, über Stadtentwicklung, Städtebau und Architektur ins Gespräch zu kommen.

Hamburg brauche eine „neue Planungskultur, die den Dialog zwischen Fachleuten und Laien, Politik und Bevölkerung fördert“, sagte der SPD-Fachsprecher für Stadtentwicklung, Jan Quast, am Donnerstag.

Er begründete die Initiative mit der anhaltenden Diskussion über Städtebau in Hamburg: „Die öffentliche Debatte über den Domplatz und die HafenCity zeigt, dass die Menschen in Hamburg an der Diskussion über Stadtentwicklung teilnehmen wollen – und zwar in einem frühen Stadium.“ Dies sei ihnen bisher verwehrt. Konsequenz sei, dass Projekte – wie etwa die Bebauung des Domplatzes – nach längerer Planungsphase durch öffentlichen Protest zu Fall gebracht werden. „Das kostet Zeit und Geld – und wäre durch eine frühzeitige Einbeziehung der Menschen vermeidbar gewesen“, sagte Quast.

In der Stadtwerkstatt sollen die Verantwortlichen alle Projekte und Planungsvorhaben von gesamtstädtischer Bedeutung sowie herausragende Projekte in den Bezirken in einer möglichst frühen Phase vorstellen. Bereits vor zwei Jahren hatte die SPD-Bürgerschaftsfraktion eine entsprechende Initiative gestartet, die an der CDU gescheitet war.

„Ich hoffe, dass die Erfahrungen der letzten Monate zu einem Umdenken bei der CDU geführt haben“, sagte Quast. Die vom Senat geplante Einbeziehung kritischer Architekten in Preisgerichte oder die Eröffnung von Ideensammlungen über das Internet seien nicht ausreichend. „Die Diskussion würde erst beginnen, wenn die Rahmenbedingungen längst formuliert sind. Und es würde kein echter Dialog entstehen, in dem für Positionen geworben und das Für und Wider abgewogen werden könnte“, sagte Quast.

Die SPD wolle an einem zentralen Ort in der Innenstadt das Stadtmodell aus der Wexstraße mit Räumen für Ausstellungen und Diskussionen verbinden. Quast: „Bei einer späteren Bebauung des Domplatzes könnten wir uns die Integration einer Stadtwerkstatt gut vorstellen. An dem Ort der Keimzelle Hamburgs könnte dann auch die Wiege für Hamburgs Zukunft stehen.“

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