Senat baut weiter massiv Lehrerstellen ab

In Hamburg müssen immer weniger Lehrerinnen und Lehrer immer mehr Schülerinnen und Schüler unterrichten. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der SPD-Bildungspolitikerin Britta Ernst hervor.

„Die Zahlen des Senats sind eine Ohrfeige für die Schulsenatorin. Der Senat stellt unmissverständlich dar, dass sich die Relation zwischen Lehrkräften einerseits und Schülerinnen sowie Schülern in Hamburg andererseits verschlechtert hat. Die Klassen werden größer, die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer wird schwieriger, die Qualität der Bildung leidet. Das wissen die Eltern in Hamburg – auch wenn die Schulsenatorin das nicht öffentlich eingesteht“, sagte Ernst.

Gleichzeitig werde aus den neuen Senatszahlen eine „Flucht aus den staatlichen in die privaten Schulen“ sichtbar.

Der Abbau von Lehrerstellen, so ergeben die Senatszahlen, sei in Wahrheit noch größer als bisher angenommen, sagte Ernst. Die Zahlen des Senats zeigten, dass es von 2001/2002 bis 2006/2007 an staatlichen Schulen bei den so genannten „Vollzeitlehrereinheiten“ einen Rückgang von 848 gegeben habe.

Die Relation zwischen Lehrerinnen und Lehrern einerseits und Schülerinnen und Schülern andererseits betrage 2006/2007 16,1 gegenüber einem Wert von 15,2 im Jahr 2001/2002.

Das ganze Ausmaß der Situation wird beim Blick auf die staatlichen Schulen einerseits und die privaten Schulen andererseits deutlich. Bei den staatlichen Schulen gibt es im genannten Zeitraum eine Zunahme der Schüler um 2045 bei einem Rückgang der Lehrerstellen um 848 (-5,8 Prozent). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den privaten Schulen ist von 16.532 (2001/2002) auf 19.193 (2006/2007) gestiegen (+2661 / +16,1%), die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer an diesen Schulen um 228 (+21,8%) von 1043 auf 1271.

„Die soziale Spaltung Hamburgs wird auch an diesen Zahlen aus den Hamburger Schulen deutlich. Immer mehr Eltern sehen sich offenbar gezwungen, für die Bildung ihrer Kinder viel Geld auszugeben. Diesen Eltern kann man keinen Vorwurf machen. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass Bildung in Hamburg immer mehr zu einer Ware geworden ist, für die Eltern zahlen müssen“, sagte Ernst.

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