„Schlimmste rentenpolitische Verfehlung“

»Die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre, würde sie so vom Bundestag beschlossen, die schlimmste rentenpolitische Verfehlung seit der Reform der deutschen Rentenversicherung vor 50 Jahren.» Das sagte der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland anlässlich der für heute vorgesehenen Sitzung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales.

Eine Anhebung des Renteneintrittsalters sei nach seiner Einschätzung nicht mit einer Anhebung der Erwerbstätigenquote unter älteren Arbeitnehmern verbunden, ergo eine Rentenkürzung unvermeidbar. Angesichts gebrochener Erwerbsbiografien, eines späten Einstiegs ins Berufsleben und eines Trends, die Gehälter und Löhne nach unten zu drücken, sei eine breite Altersarmut unausweichlich.

Es sei nicht erkennbar, dass sich die Chancen für ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt verbesserten; und woher die je nach Prognose 1,2 bis 3 Millionen zusätzlichen Arbeitsplätze kommen sollten, die dafür notwendig seien, sei ihm schleierhaft. Die Pläne für die Anhebung des Renteneintrittsalters müssten zurück genommen und die Rentenversicherung auf alle Erwerbstätigen ausgeweitet werden, um sie zukunftsfest zu machen.

Möglichweise, so Deutschland, fehle den Abgeordneten der Regierungsfraktionen im Bundestag angesichts der eigenen relativ guten Absicherung im Alter auch das Gespür für die Ängste in der Bevölkerung und die »Jetzt reicht es»- Stimmung, die sich immer stärker breit mache. Immerhin erhielten Bundestagsabgeordnete nach 8 Jahren eine monatliche Mindestpension von 1,682 Euro ab dem 65. Lebensjahr, danach steige sie kontinuierlich mit jedem Mandatsjahr.

Was ihn aber erstaune, das sei die Tatsache, dass das Pensionsalter der Abgeordneten nach 18 Jahren im Bundestag auf 55 Jahre sinke. Deutschland: »Bei allem Respekt, aber das sieht doch so aus, als wollten die Abgeordneten den Menschen im Land Wasser predigen und selber Wein trinken.»

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.