Schirmer-Rücktritt ist ein Alarmsignal

Friedrich Schirmer, Intendant des Deutschen Schauspielhauses, hat die Brocken hingeworfen. Finanzielle Zusagen, die ihm für sein Haus gemacht wurden, hält der Senat nicht ein – und bei jeder Aufführung müssen die Schauspieler Angst haben, dass ihnen die marode Maschinerie der Bühne vor die Füße fällt. Der Technikturm (geplanter Baubeginn: 2011) scheint aber abenfalls in weite Ferne gerückt.

Zum Rücktritt von Friedrich Schirmer, Intendant des Deutschen Schauspielhauses, erklärt Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der LINKE: „Da gehen alle Alarmglocken an. Das ist ein Zeichen für die dramatische Situation in der sich die Hamburger Kultur befindet. Dieser Senat ist außer Rand und Band. Alle ‚Kulturellen‘ müssen sich auf Schlimmes gefasst machen.“

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat den Rücktritt von Friedrich Schirmer vom Amt des Intendanten des Deutschen Schauspielhauses bedauert und als „Verlust für die Kultur in Hamburg“ bezeichnet.

„Die Entscheidung ist nachvollziehbar, und sie wirft einen Schatten auf die Kulturmetropole Hamburg“, sagte die SPD-Kulturexpertin Christel Oldenburg am Dienstag. Die Stadt habe Schirmer und seinem Haus in der Vergangenheit zu viele Hängepartien zugemutet, sagte die SPD-Abgeordnete. Sie verwies auf den Streit um die Bühnentechnik und die Differenzen um die „Marat“-Inszenierung.

Schirmer hatte als Grund für seinen Rücktritt genannt, dass er den vom Aufsichtsrat des Deutschen Schauspielhauses am 8. September 2010 beschlossenen Wirtschaftsplan für die Spielzeit 2010/11 nicht mitverantworten könne.

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