Rostige Straßenhüter

1000 Altfahrräder werden in den kommenden zwei Wochen abgeflext – erstmals Reparatur und Verkauf im ‚Stilbruch‘.

Kein Lenker, verrostete, abgerissene Kette, ohne Sattel und platt, so hängen sie viele Wochen angekettet am Ständer: Schrotträder. Umweltsenator Jens Kerstan und der Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg, Holger Lange, entfernten heute zusammen mit Vertretern des Bezirksamtes Altona die ersten Rosträdern – und schafften so neuen Platz für Fahrrad-Parker.

Insgesamt sind derzeit fast 1.000 Altfahrräder als Schrotträder markiert und werden bis zum 19. April von der Stadtreinigung Hamburg (SRH) im Auftrag der Bezirksämter entfernt. Der Auftakt für die Aktionen war heute am Bahnhof Altona, wo 86 Räder zur Abholung gekennzeichnet waren. Jeden Tag geht es nun in einem anderen Quartier den alten Drahteseln an die Speichen.

Zu Beginn der Aktion setzten Mitarbeiter der Stadtreinigung Hamburg und des Bezirksamtes Altona die Trennschleifer an Schrotträder rund um den Bahnhof Altona an. Diese waren bereits vor mehr als zwei Wochen von Bezirksamtsmitarbeitern mit einem signalroten Aufkleber markiert worden.

Erstmals werden die zu entsorgenden Räder vor Ort von SRH begutachtet, ob der Zustand eine Reparatur und eine anschließenden Wiederverwendung rechtfertigt. In einer neuen SRH-eigenen Fahrradwerkstatt werden brauchbarer Räder repariert, mit fehlenden Teilen ausgerüstet und anschließend in den SRH-Gebrauchtwarenkaufhäuser Stilbruch zu fairen Preisen verkauft.

Umweltsenator Jens Kerstan: „Schrottreife und offensichtlich aufgegebene Fahrräder blockieren die knappen Fahrradparkplätze. Wir wollen im Rahmen unseres stadtweiten Projektes ‚Hamburg – gepflegt und grün‘ wieder Platz schaffen für den rollenden Verkehr. Besonders freue ich mich, dass brauchbare Räder seit diesem Jahr von der Stadtreinigung repariert und zu günstigen Preisen verkauft werden. So erfüllen wir auch das abfallwirtschaftliche Ziel einer bestmöglichen Wiederverwendung. Das ist Recycling im besten Sinne.“

SRH-Geschäftsführer Holger Lange appelliert in die Hamburgerinnen und Hamburger, Schrotträder und andere wilde Müllablagerung über die App der Stadtreinigung Hamburg zu melden: „Wir wollen, dass sich unsere schöne Stadt jederzeit von ihrer besten Seite zeigen kann. Müllablagerung und Schrotträder sind für alle ein Ärgernis, um das sich die Stadtreinigung Hamburg schnell und konsequent kümmert. Noch besser wäre es allerdings, wenn alle Hamburgerinnen und Hamburger die Angebote der Recyclinghöfe nutzen und alte Fahrräder dort gebührenfrei entsorgen.“
Im vergangenen Jahr entfernte die Stadtreinigung Hamburg über 4.000 Schrotträder. 2015 waren es 2.700 Schrotträder.

Kann eigentlich jedes Altfahrrad vom Bezirksamt abgeflext werden?
Stellen Polizei oder Mitarbeiter der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange an einer Stelle steht, die Verkehrssicherheit gefährdet oder selbst verkehrsuntauglich ist, kennzeichnen sie das Rad mit einem leuchtend roten Aufkleber, auf dem eine Frist vermerkt ist. Mindestens 14 Tage lang hat der Eigentümer dann noch die Möglichkeit, sein Rad zu entfernen. Nach Ablauf dieser Frist kommt der Verkehrssicherungsdienst der Stadtreinigung Hamburg und entsorgt das gekennzeichnete Fahrrad im Auftrag der Polizei oder des Bezirksamtes. Bei unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung kann vom Bezirksamt oder der Polizei auch eine Verschrottung innerhalb von 24 Stunden angeordnet werden.

Meldungen über Fahrradschrott nimmt die Stadtreinigung Hamburg gerne über die „Hotline Saubere Stadt 2576-1111“ entgegen und leitet sie an die zuständigen Bezirksämter weiter. Und über die App der SRH und die dort enthaltene Hotline-Funktion können mit wenigen Klicks auf dem Smart-Phone der Standort und ein Foto des Schrottrades gemeldet werden. Die APP der SRH gibt’s kostenlos im App Store oder Play Store (Suche: Stadtreinigung) oder über den QR-Code rechts.

Hinweis für die Redaktionen: In den nächsten Tagen geht es wie folgt weiter:
 
•          11. April: Hamburg-Mitte
•          12. April: Eimsbüttel
•          13. April: Hamburg-Nord
•          18. April Harburg
•          19. April Wandsbek

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