Gute digitale Arbeit braucht Grenzen

Die heutige Forderung von Nordmetall-Chef Lambusch nach Verlängerung der gesetzlich zulässigen Arbeitszeiten hat Wolfgang Rose, Hamburger Bürgerschaftsabgeordneter und Gewerkschaftskoordinator der SPD-Fraktion klar zurückgewiesen:

Rose: „Nordmetall-Präsident Lambusch will das Arbeitszeitgesetz aufweichen, mehr als zehn Stunden täglich arbeiten lassen und die Nachtruhe verkürzen. Sein ‚Argument‘: ‚Das passt nicht mehr in das Handy- und Laptop-Zeitalter‘, und man brauche die Flexibilisierung, um ‚die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen.‘
Falsch. Arbeitsschutzregeln, gerade auch zur Begrenzung der Arbeitszeit, passen sogar mehr denn je zur digitalen Arbeit der Zukunft. Denn die digitalen Medien machen die Arbeit ohnehin wesentlich flexibler. Solange dies nach den Bedürfnissen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschieht, zum Beispiel um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, ist das auch gut so. Aber es darf eben nicht dazu führen, Arbeit und Arbeitszeit immer weiter zu entgrenzen. Gerade weil technisch so viel geht, und weil viele Beschäftigte das Gefühl haben, sie müssten sich dem anpassen und ihre Arbeitszeit und Bereitschaft ausweiten, um nicht auf der Strecke zu bleiben, sind Schutzregelungen nötiger denn je. Denn in einer guten und gerechten Arbeitswelt darf es eben nicht nur nach den Wünschen der „Kunden“ gehen, sondern auch nach den berechtigten Gesundheitsinteressen und Erholungsbedürfnissen der Arbeitnehmer.“

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