Protest gegen Billiglöhne für Behinderte

Hamburgs Behinderteneinrichtungen und viele Honoratioren der Stadt treffen sich heute zum traditionellen Grünkohlessen. Bevor am Südring gespachtelt werden kann, wird noch ein Denkanstoss gegeben: „Lohndumping beenden!“ heißt eine Aktion für gerechte Gehälter bei „Leben mit Behinderung Hamburg“.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) protestiert ab 18:30 Uhr vor der Geschäftsstelle von Leben mit Behinderung Hamburg am Südring 36 in Hamburg Winterhude.

Hintergrund für den Protest ist die Entlohnung der Beschäftigten bei Leben mit Behinderung Hamburg. Seit mehr als 7 Jahren werden sie nur noch mit unterdurchschnittlichen Gehältern für ihre hoch qualifizierte soziale Arbeit eingestellt, und die Arbeitgeberin verweigert den Beschäftigten eine Tarifvertragsbindung.

„Dieses unsoziale Verhalten, welches für über 700 Beschäftigte Dumpinglöhne bedeutet, ist einem sozialen Unternehmen unwürdig“, sagt der zuständige ver.di Gewerkschaftssekretär Arnold Rekittke.

„Wir wollen das diesjährige Grünkohlessen aller Behinderteneinrichtungen und der Honoratioren der Stadt nutzen, um auf diese Situation aufmerksam zu machen“ kündigt Rekittke an.

„Auch wollen wir den Aufsichtsrat von Leben mit Behinderung und die Eltern der Behinderten auffordern, zu diesem unsozialen Vorgehen tätig zu werden. Aufsichtsrätin von Leben mit Behinderung Hamburg ist die langjährige Sozialsenatorin Frau Birgit Schnieber-Jastram. Gerade sie sollte wissen, dass gute Arbeitsbedingungen durch gute Entlohnung bedingt werden.“

Leben mit Behinderung Hamburg ist mit über 1000 Beschäftigten und mit über 60 Einrichtungen in Hamburg einer der großen sozialen Anbieter in der Behindertenhilfe und Eingliederungshilfe. Das Unternehmen wird vollständig aus Steuer- und Sozialversicherungsmitteln finanziert.

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