Pflegen + Wohnen: Streik ab Januar

Jetzt wird nicht mehr gewarnt, sondern richtig Druck gemacht: Bei einer Urabstimmung in dem privatisierten Pflegeunternehmen „Pflegen + Wohnen“ sprachen sich 98 Prozent der ver.di-Mitglieder für einen unbefristeten Erzwingungsstreik gegen den Betreiber zahlreicher Einrichtungen aus.

Dem Warnstreikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am 20. Dezember waren zuvor mehrere hundert Beschäftigte gefolgt – zeitgleich fand die Urabstimmung statt. ver.di bereitet sich nun in den verschiedenen Einrichtungen auf Streikmaßnahmen vor, die ab Januar 2012 beginnen werden.

Hintergrund des Tarifkonfliktes ist die Kündigung des Tarifvertrages durch die Arbeitgeber und die Verweigerung, einen ausgehandelten Kompromiss zu unterschreiben. Mit den Kampfmaßnahmen reagieren ver.di und die Beschäftigten auf die merkwürdige Situation, dass ein mit der Geschäftsführung ausverhandelter Tarifvertrag von den Gesellschaftern, Nikolai P. Burkhart, Vitanas GmbH & Co. KG aA, Berlin, und Andreas Franke, Unternehmensgruppe Hamburg, ohne stichhaltige Begründung einkassiert wird.

Ziel von ver.di ist es, wieder einen Tarifvertrag für PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG zu erreichen. Für die Beschäftigten, die vor dem 30.6.2011 eingestellt wurden, befindet sich der vorherige Tarifvertrag in der Nachwirkung. Neu eingestellte Arbeitnehmer haben keine tarifliche Bindung. Seit 2009 hat es keine tariflichen Erhöhungen mehr im Unternehmen gegeben.

Die Gewerkschaft räumt dem Tarif-Kampf einen hohen Stellenwert ein: Auch ver.di-chef Frank Bsirske kam nach Hamburg, um die Streikaktionen vor Ort zu unterstützen.

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