Passen Lesben und Schwule nicht zur „Marke“ Hamburg?

REGENBOGEN.jpegZwei schriftliche Kleine Anfragen (Drs. 18/6236 und 18/6297) des SPD-Abgeordneten Lutz Kretschmann-Johannsen haben ergeben, dass der CDU-Senat einen wichtigen Teil der Tourismusförderung vernachlässigt. „Der Senat hat nicht verstanden, dass die schwul-lesbische Tourismusförderung auch nach Außen zeigen kann, dass Hamburg eine kreative, weltoffene und tolerante Stadt ist. Ole von Beust und die CDU im Rathaus schaffen es, nicht zuletzt auch für die Stadt ertragreiche Projekte in der Versenkung verschwinden zu lassen, “ so der Fachsprecher für Lesben und Schwule der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

Zum Hintergrund: Die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) beteiligt sich nicht mehr an speziellen schwul-lesbischen Reisemessen. 2001 hatte Hamburg z.B. an der IGLTA-Convention (International Gay and Lesbian Travel Association) in München teilgenommen und das Reiseziel Hamburg dort präsentiert. Die Weltkonferenz der IGLTA in Köln 2005 fand ohne Beteiligung Hamburgs statt. 2007 heißt es von Senatsseite nur noch, man konzentriere sich
aus Budgetgründen auf internationale touristische Leitmessen.

„Wenn das mal nicht arg kurzfristig gedacht ist. Die schwul-lesbische Tourismusförderung ist für die Stadt ein absoluter Gewinn, nicht zuletzt auch finanziell“, so Kretschmann-Johannsen weiter. Immerhin gibt der Senat Millionenbeträge für internationale Marketing-Kampagnen
aus. Das Leben der Lesben und Schwulen in Hamburg wird dabei anscheinend lieber dezent verschwiegen.

„Ich frage mich, wo die CDU in ihrer „Wachsenden Stadt“ Lesben und Schwule teilhaben lässt. Hamburgs internationaler Ruf einer weltoffenen und toleranten Stadt wird durch die Kurzsichtigkeit und Ignoranz des CDUSenats immer weiter aufs Spiel gesetzt.“

Der heimliche Austritt Hamburgs aus der IGLTA im Januar 2005 zeige die Rückschrittlichkeit des CDU-Senats deutlich auf. „Andere Städte, wie z.B. Berlin und Köln, haben verstanden, dass es sich lohnt, die eigene Stadt als offen und tolerant gegenüber Lesben und Schwulen offensiv darzustellen. Ole von Beust macht das viel gerühmte „Tor zur Welt“ immer mehr dicht, gerade wenn es um die Toleranz von Lesben und Schwulen in Hamburg geht. In der „Marke“ Hamburg scheint für Lesben und Schwule kein Platz mehr zu sein.“

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