Niedriglöhne: Verlogene Diskussion!

GELD_WENIG.jpegAls „verlogen“ hat der DGB Nord-Vorsitzende Peter Deutschland heute die jüngste Diskussion um Niedriglöhne bezeichnet. Verschiedene Medien hatten in den vergangenen Tagen darüber berichtet.

Die Politik, so Deutschland, sei längst in die Rolle des Zauberlehrlings gefallen, der die Geister, die er rief, nicht mehr los werde. Man könne eben nicht einerseits darüber in Verzückung verfallen, dass vor allem im Dienstleistungsbereich viele Arbeitsplätze entstanden seien und andererseits die Augen davor verschließen, dass es sich dabei häufig um Arbeitsplätze handle, die schlecht bezahlt würden.

Niedrigstlöhne hätten langfristig zwei wesentliche negative Auswirkungen, so der Gewerkschafter: Sie verschlechterten erstens, wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung vom vergangenen Jahr gezeigt habe, die Chancen für die davon Betroffenen, ihre Einkommenssituation zu verbessern bzw. in bessere Jobs zu wechseln. Sie wirkten zweitens negativ auf das vorhandene Tarifgefüge, weil dadurch die tarifgebundenen Löhne und Gehälter verstärkt unter Druck gesetzt würden.

Deutschland: „Niedriglöhne sind letztlich Ausdruck einer fatalen Geiz-ist-geil-Mentalität, die Arbeitnehmer zur billigen Ramschware der modernen Arbeitsgesellschaft macht. Da nützen auch keine sprachlichen Versteckspiele, keine propagandistischen Umschreibungen mehr wie ‚Jede Arbeit ist besser als keine’.“

Er wisse natürlich, dass, wer verzweifelt eine Arbeit suche, am Ende oft bereit sei, jede Arbeit zu machen. Das sei aber kein Grund, als Gesellschaft Arbeitsverhältnisse gutzuheißen, die letztlich nichts anderes als Ausbeutung bedeuteten. Deutschland: „Die wichtigste Konsequenz, die wir aus der Berichterstattung der vergangenen Tagen ziehen müssen, ist die Einführung eines Mindestlohnes.“

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