NGG: Gute Rente nur mit guten Löhnen

Von der in dieser Woche gestarteten Rentenkommission erwartet Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Vorschläge zur deutlichen Verbesserungen einer zukunftsfähigen Alterssicherung. „Die gesetzliche Rente muss gestärkt werden“, hat die NGG-Vorsitzende am Freitag auf der Konferenz des NGG-Landesbezirks Nord in Hannover gefordert.

Das Rentenniveau müsse stabilisiert und dann wieder erhöht werden. „Ein verlässlicher Generationenvertrag muss für alle Generationen eine auskömmliche gesetzliche Rente garantieren. Wer jetzt jung ist, soll später eine Rente bekommen, von der es sich gut leben lässt. Das geht nur mit einem höheren Rentenniveau. Mit einer höheren Erwerbsbeteiligung und mehr Steuermitteln für die Rentenversicherung ist das leistbar.“

Der Forderung nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters, so wie sie in dieser Woche erst wieder von Hermann Gröhe, dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister und Mitglied der Rentenkommission, ins Spiel gebracht wurde, erteilte die NGG-Vorsitzende eine klare Absage: „Steigende Lebenserwartung heißt nicht automatisch, fit für den Job zu sein oder einen Arbeitsplatz zu bekommen. Schon heute erreichen die meisten Menschen ein Renteneintrittsalter von 65, geschweige denn 67 Jahren, nicht gesund in Arbeit und nicht aus einer Vollzeitstelle heraus. Eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters würde deshalb das Problem der Altersarmut verschärfen. Auch Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder ältere Erwerbslose brauchen Perspektiven für einen auskömmlich bezahlten Arbeitsplatz.“

Die Politik müsse es ernst nehmen, dass nach aktuellem Index Gute Arbeit* mehr als 80 Prozent der Menschen glauben, dass ihre gesetzliche Rente nicht reichen wird – insbesondere Frauen mit geringerem Einkommen, Teilzeitbeschäftigte und Menschen mit unsicheren Perspektiven wie bei der sachgrundlosen Befristung.

Hier zeige sich der Dreh- und Angelpunkt einer guten Alterssicherung, so Rosenberger: „Wir brauchen eine neue Ordnung der Arbeit. Nur mit guten Löhnen gibt es eine gute Rente.“ Deshalb müsse die Befristung abgeschafft, der Niedriglohnsektor mit Mini- und Midi-Jobs ausgetrocknet und unfreiwillige Teilzeit abgebaut werden. So könnten die Menschen gesund bis zur Rente arbeiten und im Alter in Würde und frei von Armut leben. „Denn aus Hungerlöhnen werden keine Luxusrenten.“

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