Natascha Wodin liest aus „Nachtgeschwister“

Natascha Wodin liest aus ihrem Roman „Nachtgeschwister“ (Kunstmann)

Mittwoch, 16. Dezember, 20.00 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38

„Nachtgeschwister“ handelt von zwei wilden Künstlerpersönlichkeiten, der Liebe zwischen einer Schriftstellerin und einem Schriftsteller aus den beiden
Teilen Deutschlands. Ein Gedichtband von Wolfgang Hilbig (im Roman Jakob Stumm genannt) ist der Auslöser für eine leidenschaftliche Begegnung, eine Obsession, eine quälende Verstrickung. Schon von den ersten Zeilen ging die Stimme eines Verlorenen aus, aber auch eines Gefundenen. In einem einzigen Augenblick hatte sich die Welt für sie verändert, weil es jetzt in ihr diese Stimme gab. Die Frau setzt alles in Bewegung, um den Verfasser der Gedichte zu treffen. Er lebt im anderen Teil Deutschlands, ist unerreichbar. Sie schreibt ihm, ruft immer wieder an. Eines Tages erscheint er tatsächlich. Doch der Mann, der kommt und bleibt, ist anders, als sie ihn sich erfunden hat. Karl Corino schrieb über „Nachtgeschwister“, es sei das bewegendste Buch, das er in der letzten Zeit gelesen habe. Wodin erzählt uns in betörenden Bildern von einer verrückten, irgendwie unmöglichen und kompromisslosen Liebe. „‚Nachtgeschwister’ erweist sich … als ein dunkler Roman nicht nur über die Grenzen der Liebe, sondern auch über die Grenzen der Verständigung. Dennoch leuchtet er auf seine Weise, ist er doch sprachlich und emotional von äußerster Intensität.“ (NDR Kultur). „Natascha Wodins Roman ist in erster Linie eine sensibel ergründete Beziehungsstudie, die aus dem Verarbeiten einer hochkomplizierten Karambolage von Gefühlswelten resultiert (Deutschlandradio Kultur). „…mit seiner ganzen Vehemenz des Verstehenwollens ist ihr Roman ein analytischer, fast psychoanalytischer Versuch, das Rätsel der dichterischen Persönlichkeit zu lösen …“ (Ursula März, Deutschlandfunk). Wolfgang Hilbig, sagt Natascha Wodin, habe mit der verbrannten Hand über das Feuer geschrieben, wie Ingeborg Bachmann einmal sagte. Er stand mittendrin in der Hölle und schrieb darüber ohne Distanz.

Natascha Wodin, geb. 1945 in Fürth, aufgewachsen in Nürnberg und Umgebung. Vor langer Zeit verließ sie diese Gegend und zog nach Berlin. Sie ist die Tochter russisch-ukrainischer Zwangsarbeiter, die das NS-Regime erlitten hatten. Seit vielen Jahren arbeitet sie als RussischÜbersetzerin und veröffentlichte außerdem diverse Romane und Erzählungen. Zuletzt erschien: „Das Singen der Fische“. Für ihre Übersetzungen und literarischen Arbeiten erhielt sie mehrere Preise, u.a. den Adelbert-von-Chamisso-Preis.

Jutta Heinrich moderiert
Eintritt: Euro 7,-/erm. 4,-
Kartenreservierungen unter:
Telefon 227 92 03 /207 69 037 oder FAX an 229 15 01
oder Mailto: lit@lit-hamburg.de

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