Mathe-Unterricht schwer durchschaubar

Was die Frankfurter Rundschau heute berichtet, scheint sich in Hamburg zu bestätigen: Den meisten Nachhilfeunterricht benötigen Gymnsiasten im Bereich Mathematik, weil entweder die Materie zu kompliziert ist, oder weil ihre Lehrer sie nicht richtig vermitteln können, oder beides. Kein Wunder: Schon die Behörde kriegt’s in ihrem „Bildungsplan für die gymnasiale Oberstufe“ nicht hin.

Der Reihe nach, und etwas sortierter:

Die Frankfurter Rundschau zitiert das neueste „Bildungsbarometer“ des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (Zepf) an der Uni Koblenz-Landau. Dort wurde bei einer (bundesweiten) Erhebung festgestellt, dass inzwischen jeder zweite Gymnasiast in den Klassenstufen 5 bis 10 Nachhilfeunterricht bekommt. Ob die andere Hälfte allein zurecht kommt oder ihre Eltern sich die teuren Extra-Stunden schlicht nicht leisten können, ist dem Bericht nicht zu entnehmen.

Besonders häufig wird Nachhilfe im Fach Mathematik in Anspruch genommen. Zugleich wird die Fähigkeit der Mathe-Lehrer, den Stoff zu vermitteln, von den Schülern im Durchschnitt besonders schlecht bewertet.

Schließlich, und das ist in Hamburg dann sozusagen die andere Seite des Mathematik-Unterrichts, schließlich sind auch die von der Bildungsbehörde entworfenen Vorgaben für das Fach Mathematik im „Bildungsplan für die gymnasiale Oberstufe“ so kompliziert gehalten, dass die Elternkammer mit unverholenem Ärger in ihrer Stellungnahme befindet:

„Die Ausführungen im Rahmenplan Mathematik sind teilweise sehr akademisch gehalten und für die Adressatinnen und Adressaten, zu denen neben den Lehrkräften auch die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern gehören, schwer verständlich zugänglich. Sollte eine Schülerin oder ein Schüler der Sekundarstufe I den Rahmenplan bei ihrer bzw. seiner Fächerwahl hinzuziehen, könnte dieser Schreibstil einer Entscheidung zugunsten der Mathematik eher abträglich sein.

Die Formulierungen sollten verständlicher, weniger kompliziert gewählt werden.“

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