Mit kommerzieller Nachhilfe wird in Deutschland mehr als eine Milliarde umgesetzt. Statt soziale Unterschiede auszubügeln, verstärken die außerschulischen Förderstunden sie eher.
Nachhilfe
Nachhilfe: Kinder aus wohlhabenden Familien deutlich überrepräsentiert
Mit kommerzieller Nachhilfe werden in Deutschland Milliarden umgesetzt. Statt im Bildungssystem verursachte soziale Ungleichheiten zu verringern, verstärken die außerschulischen Förderstunden sie eher. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Überblicksstudie.
Keine Nachhilfe für Hartz-IV-Kinder
Hat sich was mit Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich, berichtet der Schul-Spiegel. Eine Bremer Gymnasiastin wollte Nachhilfeunterricht in Mathe und Deutsch nehmen. Das konnte sich ihre Familie kaum leisten und forderte einen Hartz-IV-Zuschlag. Dazu seien die Behörden bei „normalen Lernschwierigkeiten“ jedoch nicht verpflichtet, urteilte das Sozialgericht Bremen. Nur gut, dass es in Hamburg jetzt Stadtteilschulen gibt…
Hamburg: Spitze bei Nachhilfeunterricht
Hamburg ist Spitze – beim Nachhilfeunterricht. Zusammen mit Baden-Württembergs Eltern geben Hamburger Mütter und Väter am meisten Geld für die Nachhilfestunden ihrer Kinder aus: 131 EUR pro Kopf und Jahr. Jeder fünfte Schüler weiterführender Schulen nimmt diese Hilfe in Anspruch.
Mathe-Unterricht schwer durchschaubar
Was die Frankfurter Rundschau heute berichtet, scheint sich in Hamburg zu bestätigen: Den meisten Nachhilfeunterricht benötigen Gymnsiasten im Bereich Mathematik, weil entweder die Materie zu kompliziert ist, oder weil ihre Lehrer sie nicht richtig vermitteln können, oder beides. Kein Wunder: Schon die Behörde kriegt’s in ihrem „Bildungsplan für die gymnasiale Oberstufe“ nicht hin.