Mai-Motto: Du hast mehr verdient!

DEMO.jpegEndlich wird in Hamburg über die skandalösen Mini-Löhne und Maxi-Arbeitszeiten öffentlich geredet. Der DGB will das Thema zum 1. Mai zum Motto der gewerkschaftlichen Kundgebungen machen: „Du hast mehr verdient!“

„Nur wer die Wirklichkeit zur Kenntnis nimmt, kann sie ändern“, erklärte der Hamburger DGB-Vorsitzende Erhard Pumm am Donnerstag zu den bekannt gewordenen Dumpinglöhnen. Pumm nannte es einen großen Fortschritt, dass das Thema Billiglöhne jetzt öffentlich diskutiert und als politisches Problem anerkannt werde. Dieses Beispiel zeige, wie wichtig die Rolle der Medien sei, um Ungerechtigkeiten aufdecken und beseitigen zu können. Er hoffe, dass Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft nicht nach der ersten Aufregung zur Tagesordnung übergehen, sondern gemeinsam mit den Gewerkschaften an konsequenten Problemlösungen arbeiten.

Jahrzehntelange Massenarbeitslosigkeit habe die Beschäftigten erpressbar gemacht, sagte Pumm. Das Trommelfeuer gegen Tarifverträge zeige Wirkung, weil die Angst um den Arbeitsplatz das Leben vieler Menschen beherrsche. Respekt, Anstand und Fairness den Mitarbeitern gegenüber seien bei weitem nicht mehr in allen Betrieben selbstverständlich. „Ich will keine allgemeine, undifferenzierte Anklage gegen die Hamburger Wirtschaft. Das hat sie nicht verdient. Aber ich will, dass Billiglöhne nicht länger als notwendiges Übel, als Kavaliersdelikt behandelt werden. Wir haben erst einen Zipfel der bisher unterschlagenen Wirklichkeit ans Licht gezogen.“

„Arm trotz Arbeit“ sei kein Schlagwort, sondern bittere Lebenswirklichkeit für viele tausend Menschen in Hamburg und für viele Millionen in Deutschland. Das große politische Versprechen unseres Landes, dass jeder und jede sich mit seiner Arbeit eine eigenständige und sichere Existenz aufbauen könne, werde tagtäglich gebrochen. Dies sei auch der Hintergrund dafür, dass der Deutsche Gewerkschaftsbund den 1. Mai 2007 unter das Motto stellen werde „Du hast mehr verdient ! Mehr Respekt. Soziale Gerechtigkeit. Gute Arbeit“.

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