Lärmschutz: Bahn ist in der Pflicht

EISENBAHN.jpegIn der Debatte zum Lärmschutz an der Güterumgehungsbahn hat die SPD-Bürgerschaftsfraktion den fraktionsübergreifend erzielten Kompromiss begrüßt und an die Deutsche Bahn appelliert, für einen ausreichenden Lärmschutz zu sorgen.

„Wir sind froh, dass es nach unserer Initiative aus dem Mai zu einem gemeinsamen Antrag der Bürgerschaftsfraktionen gekommen ist. Er soll dafür sorgen, dass Anwohnerinnen und Anwohnern der Güterumgehungsbahn mit Mitteln der Stadt beim Lärmschutz unterstützt werden“, sagte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jan Quast, am Mittwoch im Parlament.

Quast betonte, die SPD-Fraktion sehe nach wie vor die Deutsche Bahn AG in der Pflicht, an der Güterumgehungsbahn einen ausreichenden Lärmschutz sicherzustellen. Die SPD unterstütze die Bemühungen des Senats, entsprechendes zu erreichen. „Wir können die Anwohner der Strecke und die Menschen in den vom Lärm betroffenen Kindergärten, Spiel- , Sport- und Grünanlagen nicht im Regen stehen lassen, nur weil die Deutsche Bahn die Auffassung vertritt, nur für bestimmte Bereiche Lärmschutz sicherstellen zu müssen. Deshalb ist es richtig, dass die Stadt Lärmschutzmaßnahmen der Anwohner finanziell unterstützt“, so Quast.

Die Bereitschaft vieler Anwohner sich auch selbst finanziell zu engagieren, war im Rahmen der öffentlichen Anhörung des Stadtentwicklungsausschusses in der vergangenen Woche noch einmal deutlich geworden. „Es ist bemerkenswert, dass sich viele Menschen in den betroffenen Bereichen engagieren“, sagte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jenspeter Rosenfeldt. Er hatte den Senat bereits im Mai aufgefordert, sich an den Schallschutzmaßnahmen beim Ausbau der Güterumgehungsbahn zu beteiligen und einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

Hintergrund: Die Deutsche Bahn bereitet den Ausbau des Gleiskörpers in Hamburg-Mitte, Wandsbek, Hamburg-Nord und Eimsbüttel vor. „Der Ausbau wird für die Anwohner der Strecke zwangsläufig mehr Lärm durch die fahrenden Züge bedeuten. Davor müssen sie soweit wie möglich geschützt werden“, sagte der SPD-Abgeordnete Jenspeter Rosenfeldt. Er betonte, es sei richtig, Güter von der Straße auf die Schiene holen. Die Folgen für die Anwohner dürften aber nicht unberücksichtigt bleiben: Nach dem Ausbau sollen 84 Güterzüge statt bisher 30 Tag und Nacht auf der Strecke unterwegs sein. Die Geschwindigkeit soll von 30 auf 80 Stundenkilometer erhöht, die Züge von 480 auf 650 Meter verlängert werden. „Künftig wird nachts alle zwölf Minuten ein Zug fahren, tagsüber alle 21 Minuten. Es ist klar, dass das für mehr Lärm auch im Bereich von Wohngebieten, Kinderspielplätzen, Kindergärten sowie Erholungs- und Sportanlagen führen wird.“

Ein Gedanke zu „Lärmschutz: Bahn ist in der Pflicht“

  1. Hallo und guten Tag!
    Seit vielen Monaten hat sich in der Frage des Lärmschutzes für das dichtbesiedelte Barmbek nichts bewegt. Die öffentliche Anhörung am 20. Februar in der Schule Brucknerstraße war m.E. völlig daneben. Niemand der Anwesenden Politiker und sog. Sachverständigen hatte irgend eine Idee, wie man die Barmbeker, die häufig nur 10 Meter neben der Güterbahn leben, sinnvoll schützen kann. Eine Initiativgruppe wird deshalb am 20. März um 19 Uhr in der Katholischen Schule Lämmersieth/Ecke Krausestraße den Verein „Lärmschutz für Barmbek und Dulsberg [e.V.]“ gründen. Dann wird es in Barmbek rund gehen. Immer mehr Bürger begreifen die Ungeheuerlichkeit, wie hier mit den Menschen verfahren werden soll. In jeder kleinen Versammlung an der Strecke brodelt die Volksseele hoch.
    Was tun denn nun unsere Politiker? Bisher schweigen sie.
    Mit freundlichen Grüßen Gernot Sommer

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